In Loppenhausen gibt es ein Stück im Stück
Die Theatergruppe in Loppenhausen veranstaltet heuer „So a Affatheater“und trifft damit beim Publikum voll ins Schwarze.
Drunter und drüber geht es heuer auf der Loppenhauser Theaterbühne, obwohl das im ersten Moment gar nicht so erscheint: Wenn sich der grüne Vorhang öffnet, erblickt das Publikum erst einmal ein tristes Bühnenbild. Mittendrin stehen Martina Leinauer und Manfred Wille, die sich sogleich lustige Wortgefechte liefern. Im Vierakter „So a Affatheater“sind sie Theaterrivalen. Manfred spielt Wolfgang Kellner, den Regisseur der Theatergruppe Unterberghöfe und Martina ist Andrea Dreisam, Regisseurin von Oberberghöfe. Schnell wird allen klar: Das wird interessant und amüsant.
Zur Handlung: In der Gesamtgemeinde steht das 750-jährige Ortsjubiläum an. Dazu sollen die beiden verfeindeten Theatergruppen gemeinsam eine Ritterschnulze aufführen, und zwar unter der Leitung des professionellen Regisseurs Detlef von Schöning (Markus Kraus). Bürgermeister Eberhard Bunz (Manfred Gropper) freut sich schon sehr auf das Stück, denn seine beiden Kinder Severin (Florian Lutzenberger) und Juliane (Antonia Fischer) sollen die Hauptrollen übernehmen. Sie verlangen nicht nur dem Profiregisseur Detlef, Regie-Assistentin Natascha (Sabrina Herzog), Souffleuse Gundula (Sandra Binzer) und Maskenbildnerin Nadja (Nadja Schmitt) so einiges ab.
Auch Sabine Kahlhäuser, Schauspielerin aus Unterberghöfe (Gabriele Schmitt) und Christine Mayfarth, Schauspielerin aus Oberberghöfe (Corinna Schmid) sind im Kontrahenten-Modus und duellieren sich nicht nur mit Worten. Bei Bühnentechniker Karlheinz (Philipp Schmid) läuft vieles schief und Manfred Donner (Sebastian Schorer), der über dem Proberaum wohnt, sind die unruhigen Theaterproben sowieso ein Dorn im Auge und er unterbricht sie regelmäßig. Ob und wie das Ritterstück am Ende über die Bühne geht, wird hier natürlich nicht verraten.
13 Schauspieler stehen auf der Bühne, was für ein Laientheater schon eine Seltenheit ist. Das Stück lebt von den ständigen Veränderungen,
vielen Kostümen und vom ausgeklügelten Bühnenbild. Der erste Akt zeigt einen tristen Proberaum. Doch bereits beim zweiten Akt verändert sich die Kulisse. Was das Team in der kurzen Zeit da leistet, ist bemerkenswert. Das Bühnenbild ändert sich dann vom zweiten auf den dritten Akt nochmals und ist wieder ein echter Blickfang.
Etwas Besonderes ist der Balkon, der an die romantische Szene von Romeo und Julia erinnert: Er ist mit einer technischen Raffinesse ausgestattet, denn es gehört zum Drehbuch, dass Antonia Fischer mehrmals durchbricht. „Daran wäre das Stück beinahe gescheitert“, erzählt Martina Leinauer. Ihr Mann Markus habe Tage damit verbracht, den Balkon zu bauen und ihn entsprechend zu verändern.
Alle Akteure verkörpern ihre Rollen bravourös und Martina Leinauer kann in diesem Jahr auf ihr 30-jähriges Theaterjubiläum blicken. Die schwierige Rolle des spießigen Profiregisseurs füllt Markus Kraus sehr überzeugend. Die 16-jährige Antonia Fischer stand erstmals in Loppenhausen auf der Bühne, meisterte ihre Aufführung mehr als gekonnt. Die Augenverdreher waren köstlich. Auch Nadja Schmitt, die sonst den Schauspielern in der Maske das richtige Aussehen verpasst, steht heuer erstmals selbst auf der Bühne und begeisterte.
Das Stück verlangt den Akteuren so einiges ab, denn sie alle müssen nicht nur auf der Bühne schauspielern, sondern sich auch ständig umziehen, schminken und das Bühnenbild verändern. Bei jedem Akt schauen sie anders aus. Die Pointen stimmen auf die Sekunde und die Zuschauer amüsieren sich prächtig. Souffleuse Dori Moser hatte wenig zu tun und konnte das Schauspiel aus ihrer besonderen Position genießen.
Die weiteren Aufführungstermine im Gasthof Schlössle sind: Freitag/ Samstag/Sonntag, 15./16./17. März sowie Freitag/Samstag, 22./23. März. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Karten können von Mittwoch bis Sonntag von 19.30 bis 21 Uhr bei Martina Leinauer unter der Telefonnummer 0160/2431010 reserviert werden.