Bad Wörishofer Rathaus ist jetzt „Digitales Amt“
Bad Wörishofen nehme künftig eine Vorreiterrolle ein, sagt Digitalminister Fabian Mehring. Auch die Verwaltungsgemeinschaft Dirlewang erhält einen Förderbescheid
Ob im beruflichen oder privaten Umfeld – die Digitalisierung prägt das Alltagsleben. In Zeiten, in denen Paketzustellungen minutengenau verfolgt werden können, erscheinen Amtsstuben in Rathäusern, Landratsämtern und anderen staatlichen Behörden schon fast antiquiert. „Damit leidet auch das Image eines Staates. Der Verdruss der Bevölkerung und dem beschworenen Staatsversagen spiegelt sich mitunter in den Wahlergebnissen wider“, skizzierte Bayerns Digitalminister, Fabian Mehring (FW), bei seinem Besuch in Bad Wörishofen ein düsteres Bild. In Bad Wörishofen und Dirlewang soll Geld vom Staat einen digitalen Schub bringen. Um als moderne Kommune bei den Menschen und Unternehmen wahrgenommen zu werden, mit der sich möglichst viele identifizieren können, stellt der Freistaat insgesamt 43 Millionen Euro für die Digitalisierung von Rathäusern und Ämtern zur Verfügung. Neben der kostenlosen Unterstützung der Städte und Gemeinden in Höhe von 21,5 Millionen Euro profitieren Kommunen von den Bayern-Packages, die mit 80 Prozent gefördert werden. Umso mehr freute sich der Staatsminister, der Stadt
Bad Wörishofen und der Verwaltungsgemeinschaft Dirlewang Förderbescheide von knapp 14.200 Euro und 18.650 Euro gestern Vormittag zu übergeben. Darüber hinaus wurde die Kneippstadt mit dem Prädikat „Digitales Amt“ausgezeichnet. Bad Wörishofen nehme damit eine Vorreiterrolle ein, so Mehring. „Digitalisierung ist mehr als Formulare und Arbeitsabläufe ins Internet zu tragen. Wir müssen den Mut haben, sie als Chance zu sehen.“Die Bürokratie abzubauen und den Fachkräftemangel zu entgegen, seien derzeit mit die größten Herausforderungen. Um Wohlstandsverluste zu verhindern, sieht der Minister die Digitalisierung als Lösungsansatz. „Wir brauchen digitale, zeitgemäße Rathäuser und Ämter – nicht zum Selbstzweck, sondern um das Leben
der Menschen einfacher zu machen und es zu verbessern.“
Dirlewangs Bürgermeister Alois Mayer stimmte dem zu: „Die Digitalisierung wird uns weiter beschäftigen. Deshalb freut es uns als
Mittlerweile gibt es 53 Online-Dienste im Rathaus.
kleine VG-Kommune, dass wir auf diesem Weg finanziell zusätzlich unterstützt werden.“Sein Bad Wörishofer Amtskollege, Stefan Welzel, stellte die mittlerweile 53 Online-Dienste seines Hauses heraus. Über die Internetseite der Stadt Bad Wörishofen stehen unter anderem 31 Formulare zum digitalen Ausfüllen und Versenden bereit.