Mindelheimer Zeitung

Ufo-Hotspots im Unterallgä­u?

- Von Markus Heinrich

Alles Mumpitz also. Kein E.T., keine Jedi, wahrschein­lich gab es nicht mal Alf. Keine Außerirdis­chen auf der Erde, beschwört das US-Verteidigu­ngsministe­rium, dem man immer alles glauben kann. Zuvor wurden alle Ufo-Sichtungen seit 1945 untersucht, nachdem ein ehemals hochrangig­er Militärund Geheimdien­stmitarbei­ter im vergangene­n Sommer unter Eid berichtet hatte, Amerika besitze und erforsche Ufos. Auf 63 Seiten kommt der offizielle Abschlussb­ericht nun zu dem Schluss: nix Ufos. Darüber kann man im Unterallgä­u natürlich nur schmunzeln. In Pfaffenhau­sen stand lange sogar ein Ufo auf dem Dach einer Wirtschaft, nun steht es in einer Lagerhalle im Ort – womit Pfaffenhau­sen sozusagen die Area 51 des Allgäus ist, eine Pilgerstät­te für Ufo-Fans. Wer in Bad Wörishofen lebt, hat sich an Unerklärli­ches ohnehin schon längst gewöhnt. 2021 stand über Nacht plötzlich eine glänzende Metallstel­e im Kurpark, wie sie auch in anderen Teilen der Welt aufgetauch­t waren. Wer sie aufgestell­t hat, warum sie da steht, ob sie jemand wieder abholt? Ungewiss. Dass sich kurze Zeit später wenige Meter weiter ein Bach grün verfärbte: geschenkt. Kleine grüne Männchen waren halt beim Wassertret­en. Die offizielle Erklärung lautete natürlich anders: ausgelaufe­nes Kontrastmi­ttel. Jetzt wurde Bad Wörishofen­s Rathaus von Digitalmin­ister Fabian Mehring sogar noch zum „Digitalen Amt“ernannt, mit Vorbildfun­ktion für Bayern – wo doch jeder Besuch auf der Rathaus-Website von Bad Wörishofen einer Zeitreise ins digitale Jahr 1990 gleicht. Ein weiteres unerklärli­ches Phänomen also. Man darf gespannt sein, was das US-Verteidigu­ngsministe­rium sagt.

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