Besuch aus Norwegen: Alles dreht sich um die Energie der Zukunft
Zwei Wochen lang waren junge Leute aus Norwegen an der Mindelheimer Berufsschule zu Gast und tauschten sich mit Schülern aus.
Für einige von ihnen ist es das erste Mal, über eine längere Zeit über 1700 Kilometer entfernt von der Heimat zu sein: 14 Schülerinnen und Schüler der Åfjord Videregående Skowe, einer Art Gymnasium und Berufsschule in Norwegen, waren zwei Wochen an der Berufsschule Mindelheim zu Gast. Im Zentrum des fachlichen Austauschs steht das Thema „Energieeffizienz“.
„Wir beleuchten das Thema von verschiedenen Seiten intensiv“, erklärt Fachlehrer Karl Geller, der bayernweit unter anderem Energieeffizienzkurse
durchführt. Begriffe wie ökologischer Fußabdruck oder Restenergieabdeckung stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie die unterschiedlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Geller war es auch, der die Delegationsleiterin Inger Moan in Skandinavien persönlich kennenlernte. Schnell wurde Gemeinsamkeiten deutlich, sodass der Wunsch nach einem Besuch der Klimaschule im Unterallgäu entstand. „In Åfjord, das rund 70 Kilometer nördlich von Trondheim liegt, haben wir viel Wasserkraft und ein wenig Solarenergie“, erzählt Moan. Ein Windpark wird dort unter anderem von den Stadtwerken
München betrieben. Vor sieben Jahren kam der erste Kontakt zwischen der norwegischen Schule und der Firma Baufritz in Erkheim zustande. Umso mehr freute sich die Delegation aus Åfjord auch dort hinter die Kulissen schauen zu dürfen. Eine Exkursion führte sie auch nach Wildpoldsried. Die kleine Gemeinde im Oberallgäu wurde international als Energiedorf bekannt, das aus erneuerbaren Energien rund fünfmal so viel Energie erzeugt, wie es selbst verbraucht.
Sprachliche Barrieren gibt es kaum. Mit Englisch und ein wenig Deutsch können sich die Norwegerinnen und Norweger gut mit den
Mindelheimer Berufsschülern austauschen. Ob beim Sport, in Gemeinschaftsprojekten oder bei den Mahlzeiten wurden letzte zwischenmenschliche Hürden gemeistert. Finanziert wurde das Pilotprojekt, das im Freistaat und darüber hinaus Schule machen soll, über das „Eramus+“-Programm der Europäischen Union. Der Besuch in Bayern wurde mit Tagesausflügen nach Schloss Neuschwanstein, München, einer Stadtführung durch Mindelheim und dem Besuch der Zugspitze abgerundet. Offen ist, wann es zu einem Gegenbesuch der Mindelheimer Berufsschüler in Norwegen kommt.