Trauer um eine Legende des Schießstands
Erich Golsner war eine der prägendsten Personen im Schützenwesen
Im September des vergangenen Jahres fuhr Erich Golsner noch einmal nach München, um an der bayerischen SeniorenMeisterschaft der Sportschützen teilzunehmen. Es sollten seine letzten Titelkämpfe sein: Am 1. März starb das Eppishauser Urgestein im Alter von 84 Jahren. Golsner hinterlässt eine Ehefrau, zwei Kinder und zwei Enkel. Und ein großes Loch im Unterallgäuer Schützenwesen.
Denn Erich Golsner war nicht nur selbst ein talentierter und begeisterter Schütze – seine Titelsammlung, die er beinahe Jahr für Jahr als Stammgast bei bayerischen und deutschen Meisterschaften in München mit der Mannschaft von Edelweiß Derndorf ausbaute, dürfte ihresgleichen suchen. Auch bei seiner letzten Teilnahme im vergangenen Jahr kehrte er mit drei Silbermedaillen nach Hause zurück.
Golsner war zudem auch ein erfolgreicher Trainer und emsiger Funktionär. Und das nicht nur im Schießsport.
Golsner prägte auch den SC Eppishausen. Zunächst als langjähriger Fußballspieler und
Kapitän der ersten Mannschaft, dann als Trainer. Vor vier Jahren wurde er dafür vom Verein zum Ehrenmitglied ernannt.
Im Schützenverein Thannegk Eppishausen hinterlässt Golsner ganz große Fußstapfen. Seit 1962 war er dort Mitglied, saß von 1972 bis 1980 dem Vorstand bei und führte den Verein von 1980 bis 1987 als 1. Schützenmeister. In diese Zeit fiel auch die sportlich erfolgreichste Zeit der Eppishauser Schützinnen. Zwischen 1980 bis 1984 wurde die Damenmannschaft fünfmal in Folge deutscher Meister. Ihr Trainer: Erich Golsner. Er hatte immer ein Auge für Talente und die Gabe, diese noch besser zu machen. So auch seine Frau Hermine, die später zur Meistermannschaft zählte. Auch die OlympiaTeilnahme von Gisela Bainger (vormals Sailer) im Jahr 1984 fußte auf Golsners Training.
Golsner selbst war ebenfalls leidenschaftlicher und erfolgreicher Sportschütze. Als solcher war er nicht nur Dauergast bei überregionalen Meisterschaften, sondern auch bei den Sportlerehrungen des Landkreises, des Schützenbezirks Schwaben und des Schützengaues Türkheim. Der Trauergottesdienst findet am Samstag, 16. März, um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche in Eppishausen statt.