Mindelheimer Zeitung

Vor dem ESV Kaufbeuren liegt ein weiter Weg

Der ESVK verliert das erste Play-off-Spiel in Landshut mit 1:4. Gibt’s die Revanche am Freitagabe­nd?

- Von Manuel Weis

Zumindest theoretisc­h kann es eine lange Viertelfin­al-Serie zwischen dem ESV Kaufbeuren und dem EV Landshut in der DEL2 werden. Bis zu 420 Minuten in sieben Spielen, mögliche Verlängeru­ngen gar nicht mitgerechn­et. Nur: Die Chance auf so viel MärzEishoc­key ist am Mittwochab­end nicht gerade gestiegen. Zum Auftakt der Serie hat der EVL mit dem ESVK recht kurzen Prozess gemacht und vergleichs­weise schnörkell­os mit 4:1 gewonnen.

Den ohne die Angreifer Joey Lewis und John Lammers agierenden Jokern fehlte offensiv die notwendige Durchschla­gskraft – und defensiv auch ein bisschen Glück. So manche Situation vor dem Tor des starken Daniel Fießinger war nämlich zum Haareraufe­n, etwa das Landshuter 1:0, als der Puck an den Schlittsch­uh von Sten Fischer ging, deutlich die Richtung änderte und so über die Linie kullerte. Oder beim 1:3, bei dem nicht wenige der 4400 Zuschauer im Stadion ein Foul von Samir Kharboutli an Joker-Verteidige­r Simon Schütz nicht ausschließ­en wollten. Auch in dieser Situation prallte die Scheibe vom Schlittsch­uh eines Kaufbeurer­s ab – es fiel streng genommen also ein Eigentor.

Joker-Trainer Daniel Jun sprach davon, dass es Landshut gelungen sei, die Scheiben in die „gefährlich­e Zone“zu bringen. „Das ist der Unterschie­d in diesen engen Spielen“. Laut offizielle­r Zählung schoss Kaufbeuren übrigens nur 19 Mal auf das Landshuter Tor, was auch mit Blick auf den Hauptrunde­n-Schnitt der Joker zu wenig ist. In den 52 Spielen zuvor lag der Schnitt bei 32,4 Schüssen. Das sprach Angreifer Yannik Burghart schon im Pauseninte­rview beim übertragen­den Streamingd­ienst SpradeTV an. Er forderte vor Beginn des letzten Abschnitts, dass Kaufbeuren mehr Schüsse auf das Tor bringen müsse. „Das ist alles noch ein bisschen zu verspielt.“

Ein wichtiger Unterschie­d war auch, dass der ESVK nicht genug Zweikämpfe gewann. Die Joker schöpften zwar nach dem 1:2, erzielt von Sebastian Gorcik in der 49. Minute, Hoffnung, das Match doch noch zu gewinnen. Sie bauten aber auch danach keinen echten

Druck auf – und kassierten schnell das entscheide­nde 1:3. Kurz vor Ende erhöhte Landshut dann noch auf 4:1 ins leere Tor.

Torschütze Sebastian Gorcik redete jedenfalls von Fehlern und anderen Kleinigkei­ten, die an diesem Abend über Sieg und Niederlage entschiede­n hätten. Daniel Jun sprach insgesamt von einem „guten Spiel“und äußerte zudem die Hoffnung, dass das noch „eine interessan­te Serie“werde. Dem schloss sich auch Landshuts Coach Heiko Vogler an, der in ebenfalls knappen Worten davon sprach, dass die Karten am Freitagabe­nd ab 19.30 Uhr in der Energie Schwaben Arena wieder neu gemischt werden. „Wir können uns auf unserem Sieg jetzt nicht ausruhen“, erklärte der EVL-Trainer.

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Archivfoto: Wild Sebastian Gorcik erzielte das einzige Tor für den ESVK.

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