Vor dem ESV Kaufbeuren liegt ein weiter Weg
Der ESVK verliert das erste Play-off-Spiel in Landshut mit 1:4. Gibt’s die Revanche am Freitagabend?
Zumindest theoretisch kann es eine lange Viertelfinal-Serie zwischen dem ESV Kaufbeuren und dem EV Landshut in der DEL2 werden. Bis zu 420 Minuten in sieben Spielen, mögliche Verlängerungen gar nicht mitgerechnet. Nur: Die Chance auf so viel MärzEishockey ist am Mittwochabend nicht gerade gestiegen. Zum Auftakt der Serie hat der EVL mit dem ESVK recht kurzen Prozess gemacht und vergleichsweise schnörkellos mit 4:1 gewonnen.
Den ohne die Angreifer Joey Lewis und John Lammers agierenden Jokern fehlte offensiv die notwendige Durchschlagskraft – und defensiv auch ein bisschen Glück. So manche Situation vor dem Tor des starken Daniel Fießinger war nämlich zum Haareraufen, etwa das Landshuter 1:0, als der Puck an den Schlittschuh von Sten Fischer ging, deutlich die Richtung änderte und so über die Linie kullerte. Oder beim 1:3, bei dem nicht wenige der 4400 Zuschauer im Stadion ein Foul von Samir Kharboutli an Joker-Verteidiger Simon Schütz nicht ausschließen wollten. Auch in dieser Situation prallte die Scheibe vom Schlittschuh eines Kaufbeurers ab – es fiel streng genommen also ein Eigentor.
Joker-Trainer Daniel Jun sprach davon, dass es Landshut gelungen sei, die Scheiben in die „gefährliche Zone“zu bringen. „Das ist der Unterschied in diesen engen Spielen“. Laut offizieller Zählung schoss Kaufbeuren übrigens nur 19 Mal auf das Landshuter Tor, was auch mit Blick auf den Hauptrunden-Schnitt der Joker zu wenig ist. In den 52 Spielen zuvor lag der Schnitt bei 32,4 Schüssen. Das sprach Angreifer Yannik Burghart schon im Pauseninterview beim übertragenden Streamingdienst SpradeTV an. Er forderte vor Beginn des letzten Abschnitts, dass Kaufbeuren mehr Schüsse auf das Tor bringen müsse. „Das ist alles noch ein bisschen zu verspielt.“
Ein wichtiger Unterschied war auch, dass der ESVK nicht genug Zweikämpfe gewann. Die Joker schöpften zwar nach dem 1:2, erzielt von Sebastian Gorcik in der 49. Minute, Hoffnung, das Match doch noch zu gewinnen. Sie bauten aber auch danach keinen echten
Druck auf – und kassierten schnell das entscheidende 1:3. Kurz vor Ende erhöhte Landshut dann noch auf 4:1 ins leere Tor.
Torschütze Sebastian Gorcik redete jedenfalls von Fehlern und anderen Kleinigkeiten, die an diesem Abend über Sieg und Niederlage entschieden hätten. Daniel Jun sprach insgesamt von einem „guten Spiel“und äußerte zudem die Hoffnung, dass das noch „eine interessante Serie“werde. Dem schloss sich auch Landshuts Coach Heiko Vogler an, der in ebenfalls knappen Worten davon sprach, dass die Karten am Freitagabend ab 19.30 Uhr in der Energie Schwaben Arena wieder neu gemischt werden. „Wir können uns auf unserem Sieg jetzt nicht ausruhen“, erklärte der EVL-Trainer.