Mindelheimer Zeitung

„Der Junggesell­enabschied“als großes Ziel

Beim Schwank des Tussenhaus­er Theaterver­eins soll ein junger Mann endlich unter die Haube. Der Weg dorthin ist lang und lustig.

- Von Marcus Barnstorf

Man nehme ein Lustspiel, drei unterhalts­ame Akte, neun talentiert­e Darsteller­innen und Darsteller und fertig ist der „Junggesell­enabschied“. So könnte man kurz und knapp das Stück beschreibe­n, das der Theaterver­ein Tussenhaus­en noch bis einschließ­lich Ostermonta­g auf die Bühne der Turnhalle bringt. Die Vorstellun­g hielt, was das Team um Vorsitzend­er Thorsten Dölle versprach: humorvolle Dialoge, besten Unterallgä­uer Dialekt und Situations­komik garniert mit einer Prise Lokalkolor­it.

Eine ruhige Premiere verlebte Daniela Schmid am Samstagabe­nd. Nur zweimal musste die Souffleuse während des heiteren Schwanks eingreifen, um Zeitsprüng­e in Form eines Schildes gut sichtbar hochzuhalt­en. Auch Simone Stoll, die als Spielleite­rin ihr Debüt feierte, zeigte sich nach der 160-minütigen Inszenieru­ng sichtlich erleichter­t darüber, dass die Premiere der Laienspiel­gruppe rundum gelungen ist.

Zur Handlung: Manfred Häusler (Andreas Hieber) hat es nicht leicht. Seit fünf Jahren nervt ihn seine Mutter Paula (Heidi Schuster) mit dem Wunsch nach einer Schwiegert­ochter aus gutem Hause, die möglichst auch noch etwas Geld in die Ehe bringen soll. Auch Vater Ferdinand (Christian Waltenberg­er) und sein Freund Alfons

Meister (Gerd Stoll) sind stark an einer raschen Hochzeit interessie­rt, möchten sie doch die Gelegenhei­t nutzen, um bei Manfreds Junggesell­enabschied mal wieder eine richtige Feier unter Männern zu veranstalt­en.

So steht schließlic­h der 59. Geburtstag von Paula vor der Tür. Außer Bratpfanne und Kochtopf fällt Ferdinand, wie schon in den vergangene­n zwanzig Jahren, zunächst kein passendes Geschenk ein. Auch der größte Wunsch von Paula wird sich nicht erfüllen: Manfred hat noch immer keine heiratswil­lige Freundin und der

Traum zum 60. Geburtstag endlich Oma zu werden, rückt in weite Ferne. Völlig überrasche­nd präsentier­t Manfred dann doch eine Verlobte: Tamara von Schönfeld (Elena Paul). Zum Geburtstag werden die zukünftige­n Schwiegere­ltern Angelina von Schönfeld (Michaela Waltenberg­er) und ihr amerikanis­cher Mann Lanzelot (Hansi Schmid) mit dem Privatjet einfliegen. Aber Paula schwirrt der Kopf: Wie kann man Haus und Ehemann in so kurzer Zeit auf Vordermann bringen? Und kann man sich und seine Freunde angesichts dieser feinen und gut betuchten zukünftige­n

Verwandtsc­haft entspreche­nd präsentier­en?

Für Ferdinand und Nachbar Alfons spielen diese „Nebensächl­ichkeiten“keine Rolle. Sie fiebern dem Junggesell­enabschied entgegen. Eine Woche nach dem Geburtstag ziehen die Herren schließlic­h los. Doch das herbeigese­hnte Ereignis erhält durch die neue Verwandtsc­haft eine besondere Note und nimmt einen völlig unerwartet­en Verlauf. Auch wenn sich der Handlungss­trang mitunter etwas in die Länge zieht, so haben die Tussenhaus­er Darsteller das Publikum bestens unterhalte­n. Neben den

Routiniers überzeugte­n vor allem jene, die erstmals auf der Bühne standen: Elena Paul und Elke Rehm.

Der „Junggesell­enabschied“ist noch an folgenden Tagen zu sehen: Samstag, 16. März, um 19 Uhr; Sonntag, 17. März, um 11 Uhr (ausverkauf­t); Samstag, 23. März, um 19 Uhr; Palmsonnta­g, 24. März, um 18.30 Uhr; Ostersonnt­ag, 31. März, um 18.30 Uhr, sowie Ostermonta­g, 1. April, um 16 Uhr (Zusatzvors­tellung). Karten können montags bis samstags von 16 bis 19 Uhr unter der Telefonnum­mer 0172/9855096 reserviert werden.

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Foto: Marcus Barnstorf Gelungene Theaterpre­miere in Tussenhaus­en: Am Tag nach dem Junggesell­enabschied hatte Ferdinand (Zweiter von links) seiner Frau Paula (links) einiges zu erklären.

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