Großes Lob für junge Musiktalente: ein meisterhaftes Konzert
Die Mindelheimer Jugendkapellen überzeugen bei ihrem Konzert im Stadttheater mit großer Bandbreite und noch mehr Können.
Das Konzert der Jugendkapellen 1 und 2 im Mindelheimer Stadttheater ließ aufhorchen. Hatte Dirigent Robert Hartmann doch mit den Nachwuchsmusikantinnen und Musikanten ein vielfältiges und kurzweiliges Programm einstudiert. Für die Gäste war es ein großartiges Erlebnis. Da wurden Stücke aufgeführt, die die jungen Leute förderten und auch forderten. Schon beim Erklingen der Fanfare der Sing- und Musikschule Mindelheim und dem Auftritt der Jugendkapelle 1 sprang der Funke der Begeisterung von den jungen Instrumentalisten auf die zahlreich erschienenen Zuhörer über.
Als klangvolles Tongebilde erwies sich zum Auftakt des Konzertes das im Techno-Stil von Kees Vlak komponierte Werk „Inter Pop“in fünf Sätzen. Auf einen rockigen Marsch folgte eine langsame Ballade, auf arabische Klänge ein romantisches, einem jungen Mädchen gewidmetes Lied. Am Ende dominierten das Stück aufpeitschende Schlagzeug- und
Bassgitarrenklänge. Die Zuhörer fühlten sich fast wie in der Disko. Auch das dreisätzige Werk „Highland Games“aus der Feder von Henk Hogestein erwies sich als Ohrenschmaus und ganz großes Musik-Kino. Jeder Satz beschrieb eine traditionelle Veranstaltung im schottischen Hochland, wie Dudelsack-Wettbewerb, Tauziehen und
Schwerttanz. Den zweiten Teil des Programms bestritt die Jugendkapelle 2. Sie startete mit dem Titelsong aus der US-Krimiserie „Hawaii Five-O“von Morton Stevens. Weiter ging es mit der Komposition „Adventure I“von Markus Götz, einer Filmmusik für einen Streifen, den es gar nicht gibt. Da wird ein Held verherrlicht, der im Kampf für das Gute so manches Abenteuer überstehen muss und als Belohnung die Liebe einer Prinzessin gewinnt. Ins Ohr ging dann die „Appalachian Overture“von James Barnes. Dieses Stück zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Kompositionen für Blasorchester.
Was dann folgte, war Supersound und Stimmung pur. Von der
Band der Sing- und Musikschule Mindelheim und der kurzfristig eingesprungenen Sängerin Sabrina Surm begleitet, erklang der Rocksong „Make you feel my love“von Bob Dylan. Ein Titel, der von vielen Interpreten, wie auch von Billy Joel und der britischen Sängerin Adele gecovert wurde. Wer kennt sie nicht, die legendären
Ohrwürmer der 70er-Jahre, wie „Rock over the world“, „Hey tonight“oder „It’s so easy to fall in love“. Die Jugendkapelle 2 interpretierte die drei Rock-Klassiker des US-Arrangeurs James L. Hosay in Medley-Manier und setzte mit dem Song „Simply the Best“von Tina Turner als Zugabe einen furiosen Schlusspunkt, machte aber auch deutlich, auf welch hohem Niveau sie sich bewegt.
Am Ende gab es viel Beifall vom Publikum und großes Lob vom Dritten Bürgermeister Roland Peter: „Ihr habt ganz toll gespielt und ein meisterhaftes Konzert abgeliefert“, schwärmte er. Der stellvertretende Rathauschef würdigte auch das „harmonische Zusammenspiel von Stadtkapelle und Musikschule“, das jungen Leuten Ausbildung wie auch Freude am Musizieren vermittle. Schließlich legte Barbara Ritter von der Stadtkapelle den Zuhörern ans Herz, was Forscher kürzlich herausfanden: „Wer regelmäßig Konzerte besucht, lebt neun Jahre länger“. Beim Konzert der Mindelheimer Jugendkapellen gab es die Lebensverlängerung also kostenlos.