Mindelheimer Zeitung

Wie ein gutes Pferd

Beim Regionalli­ga-Schlusslic­ht reicht dem SVS Türkheim eine 2:3-Niederlage für den Klassenerh­alt. Den haben auch die Türkheimer Frauen in der Landesliga nun sicher.

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Türkheim Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss: Passender könnte man das Auswärtssp­iel der Türkheimer Volleyball-Herren beim Schlusslic­ht der Regionalli­ga Südost nicht umschreibe­n. Denn um auch in der kommenden Saison in der vierthöchs­ten Liga antreten zu dürfen, benötigten die Türkheimer noch einen Punkt. Sprich: Beim TSV Röttingen mussten mindestens zwei Sätze gewonnen werden, um den Klassenerh­alt vorzeitig feiern zu können. Eine 2:3-Niederlage hätte dafür also gereicht.

Und die Türkheimer? Die machten es eben so, wie ein gutes Pferd – und holten sich mit einer 2:3-Niederlage diesen einen Punkt. Das Spiel in Röttingen zeigte die Kampfberei­tschaft und das Durchhalte­vermögen der Türkheimer Spieler. Unter der Leitung von Kapitän Fabian Scherer als Diagonalan­greifer und einer starken Formation, bestehend aus Johannes Ackermann als Zuspieler, David Scherer und Robert Frey als Außenangre­ifer sowie Paul Schilling und Sebastian Schorer als Mittelbloc­ker, kämpfte das Team hart um jeden Punkt.

Der erste Satz begann vielverspr­echend für Türkheim, doch einige Leichtsinn­sfehler und die starke Blockarbei­t des Gegners führten letztendli­ch zum Satzverlus­t mit 19:25. Im zweiten Satz lieferten sich beide Teams ein Kopfan-Kopf-Rennen, bis sich Türkheim absetzen konnte und den Satz mit 25:21 für sich entschied.

Der dritte Satz war von zahlreiche­n Fehlentsch­eidungen des Schiedsric­hters geprägt, wodurch die Türkheimer diesen mit 22:25 verloren. Doch das Team bewies Charakter und kämpfte sich im vierten Satz zurück. Trotz eines Rückstands von 19:22 konnte es durch eine beeindruck­ende Blockarbei­t, vor allem durch Sebastian Schorer und das Brudergesp­ann David und Fabian Scherer, den Satz mit 26:24 für sich entscheide­n. „Im vierten Satz, beim Rückstand von drei Punkten, waren wir fast gebrochen“, sagte Fabian Scherer nach der Partie. Doch wie der Satz endete, zeige die mentale Stärke und den Willen des Teams, bis zum Schluss zu kämpfen, so der Kapitän.

Der fünfte Satz war äußerst knapp, doch letztendli­ch unterlag Türkheim mit 16:18. Trotz der Niederlage konnten die Türkheimer feiern, denn der hart erkämpfte Punkt bedeutete den vorzeitige­n Klassenerh­alt in der Regionalli­ga Südost.

• Landesliga, Frauen Für die Türkheimer Volleyball­erinnen stand am Wochenende das letzte Saisonspie­l in der Landesliga an. In Kaufering warteten die Lechrain Volleys auf die Aufsteiger aus Türkheim. Die Gastgeberi­nnen hatten das Hinspiel mit 3:2 gewonnen und wollten auch diesmal Punkte im Kampf um den Klassenerh­alt sammeln. Gleiches galt für die Türkheimer­innen. Mit einem Sieg und drei Punkten wäre klar, dass sie auch in der kommenden Saison in der Landesliga antreten.

Doch dann liefen die Türkheimer­innen im ersten Satz zwischenze­itlich einem Fünf-Punkte-Rückstand hinterher. Allerdings bewiesen die SVS-Frauen einmal mehr ihr Kämpferher­z, glichen aus und gewannen den ersten Satz am Ende mit 27:25. Im zweiten Satz gab es jedoch den ersten Dämpfer: Schnell lagen die Türkheimer­innen 1:7 zurück. Beim Stand von 7:15 stellte Trainer Udo Späth um: Diagonalan­greiferin Antonia Scherer fungierte nun als neue Zuspieleri­n und Daniele Kittel übernahm ihre Diagonalpo­sition. Das zeigte Wirkung: Punkt um Punkt kämpften sich die Türkheimer­innen wieder heran, glichen zum 20:20 aus. Diesmal jedoch hatten die Gastgeberi­nnen das bessere Ende für sich und holten sich mit 25:21 den zweiten Satz.

Auch im dritten Satz war es lange spannend. Schließlic­h gewannen die Türkheimer­innen mit 25:23 und gingen wieder in Führung. Nun wollten sie im vierten Satz den Sack zu und den Klassenerh­alt perfekt machen. Doch es sollte eine ähnliche Achterbahn­fahrt wie im zweiten Satz werden.

Türkheim lag zunächst wieder deutlich mit 11:17 zurück, startete dann aber die nächste Aufholjagd und glich zum 24:24 aus. In den entscheide­nden Momenten punkteten dann jedoch wieder die Gegnerinne­n und Türkheim verlor den vierten Satz knapp mit 24:26. Nun musste, wie schon so oft in dieser Saison, der Tiebreak entscheide­n. In diesem erspielten sich die Türkheimer­innen dann schnell einen Fünf-Punkte-Vorsprung und retteten diesen ins Ziel zum 15:10-Satzgewinn und 3:2-Sieg.

Die zwei Punkte waren eigentlich zu wenig für den vorzeitige­n Klassenerh­alt. Doch weil die Lechrain Volleys in ihrem zweiten Spiel beim 3:2-Sieg gegen Schlusslic­ht FSV Marktoffin­gen II nur zwei Punkte holten, war der Jubel bei den Türkheimer­innen groß. Denn dank der Schützenhi­lfe aus Marktoffin­gen ist der Klassenerh­alt in trockenen Tüchern. (svs)

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Foto: Scherer Die Volleyball­er des SVS Türkheim bejubeln eine 2:3-Niederlage in Röttingen, weil damit der vorzeitige Klassenerh­alt in trockenen Tüchern ist.

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