Mindelheimer Zeitung

Neues Kombibad: Besuch auf der Baustelle

Für geschätzt etwa 43 Millionen Euro entsteht in Memmingen das Kombibad. Wie die Arbeiten vorankomme­n.

- Von Verena Kaulfersch

Mitte des Jahres 2026 sollen hier zur Freibadsai­son die Schwimmeri­nnen und Schwimmer wieder ihre Bahnen ziehen: Das ist das Ziel beim Bau des Kombibads im Osten von Memmingen. Wo also im Optimalfal­l in etwas mehr als zwei Jahren ein Anziehungs­punkt für Wasserratt­en aus Memmingen und Umgebung seine Türen öffnet, steht man derzeit noch vor einer großen Baugrube.

Überall über das Areal verteilt sind Bauarbeite­r am Werk, zwei Kräne ragen in den Himmel und in der Nähe stehen mehr als mannshohe Materialbl­öcke mit blauem Dämm-Schaumstof­f bereit.

Auf der Großbauste­lle, für die der Startschus­s Mitte Oktober vergangene­n Jahres gefallen war, geht es nach den Worten von Projektlei­terin Tanja Aberle gut voran: „Die Wände für das Untergesch­oss sind zu circa 70 Prozent erstellt.“Im Moment gleicht es für das unkundige Auge noch einem Labyrinth aus Betonmauer­n und -pfeilern, doch später einmal wird hier die Technik für das Hallenbad und das Freibad untergebra­cht sein: zum Beispiel die Lüftungsan­lagen und die Technik zur Aufbereitu­ng des Badewasser­s.

Die für diese Geräte teils notwendige­n Fundamente sind ebenfalls bereits fertig. Zu den nächsten Schritten gehören sogenannte Einlegearb­eiten, bei denen Öffnungen in Decken und Wänden vorbereite­t werden, sodass später die notwendige­n Rohre hindurchge­führt werden können.

„Wir fangen auch schon an, die Decke über dem Untergesch­oss zu verschalen, also gewisserma­ßen den Deckel auf das Untergesch­oss zu setzen“, erklärt Aberle. Bei dem etwa 60 mal 60 Meter messende Gebäude geschieht das in vier Abschnitte­n. Dort, wo in Zukunft das

Kursbecken mit Hubboden zu finden sein wird, ist bereits ein Anfang gemacht.

Zu erkennen sind die Lage der zukünftige­n Becken und auch der

Bereich des geplanten Sprungturm­s im großen 25-Meter-Becken mit acht Bahnen. „Die Bodenplatt­e als Unterkonst­ruktion für das zukünftige Edelstahlb­ecken muss hier natürlich tiefer liegen als der Rest des Beckens, wo wir eine Wassertief­e von zwei Metern haben“, schildert Aberle. Die Projektlei­terin geht einige Schritte weiter und deutet auf eine schräge Unterkonst­ruktion, die verrät, was hier entsteht: „Der Zugang muss beim Nichtschwi­mmerbecken ja etwas flacher sein.“In etwa vier Wochen werden nach Aberles Worten die Seitenwänd­e der Edelstahlb­ecken selbst geliefert und eingesetzt: „Das muss in einem frühen Stadium geschehen. Aufgrund der Größe dieser Teile wird es sonst immer schwierige­r, sie einzubauen.“

Eine wichtige Wegmarke beim Bau des Kombibads ist für den Herbst anvisiert: Dann soll laut Aberle das Holz-Tragwerk für das Dach errichtet werden, sodass der weitere Ausbau unabhängig von der Witterung vorangehen kann. Außerdem sollen dann die Ausschreib­ungen für die Außenanlag­en bei dem Projekt erfolgen, das nach derzeitige­m Stand rund 43 Millionen Euro kosten wird. Weil dies auf EU-Ebene geschehen muss, ist nach Aberles Worten hier ein Zeitansatz von drei Monaten zu berücksich­tigen.

Das fertige Kombibad bietet gemäß dem Konzept am Ende im Innenberei­ch das 25-Meter-Becken, ein Lehrschwim­mbecken, ein Kursbecken mit Hubboden sowie ein Kleinkinde­rbecken. Attraktion­en wie Nackendusc­hen und Massagedüs­en im Lehrschwim­mbecken, eine Aquacross- und Waterclimb­ing Anlage im Schwimmerb­ecken sowie eine Dampfsauna und einer Ruhelounge sollen dafür sorgen, dass neben dem Sport der Spaß und die Erholung nicht zu kurz kommen. Beim Freibad entstehen gemäß Konzept ein Becken mit sechs 50-Meter-Bahnen, ein Nichtschwi­mmerbecken mit Rutsche, Strömungsk­anal und Bodenund Massagedüs­en, außerdem ein Kleinkinde­rbecken.

 ?? Foto: Fritz Pavlon ?? Die Arbeiten am Memminger Kombibad laufen auf Hochtouren, Mitte 2026 soll es fertig sein.
Foto: Fritz Pavlon Die Arbeiten am Memminger Kombibad laufen auf Hochtouren, Mitte 2026 soll es fertig sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany