Den Schwerpunkt des Berichts wohl überlesen
Zum Leserbrief „Der Wildverbiss wird verharmlost“in der MZ vom 18. März:
Offensichtlich hat Herr Trommer den Schwerpunkt des von ihm gerügten Berichtes überlesen oder nicht verstanden. Dort steht wörtlich, dass beim Thema Wald und Wild eine gute Kommunikation und Einigkeit zwischen Waldbesitzern und Jägern das Wichtigste ist. Wenn das gut funktioniert, sollte auch der Wildverbiss einigermaßen tragbar sein. Warum braucht es dann dennoch alle drei Jahre zwangsweise für alle Jagdreviere ein teures Verbissgutachten? Damit ich auf ein Zehntel Prozent genau weiß, wie es am Aufnahmepunkt (1 Aufnahmepunkt pro 1,2 km2) aussieht, was zehn Meter weiter schon wieder ganz anders sein kann? Wird nicht auch in der Landwirtschaft eine Überbürokratie bemängelt? Die Hälfte aller Bundesländer leisten sich das nicht.
Ich wusste bisher auch nicht, dass ich nur Gast in meinem Jagdrevier bin. Jedenfalls zahle ich Pacht für die Ausübung des Jagdrechts. Als Gast könnte ich mir das sparen. Eine ’Eigenbewirtschaftung‘ der Jagdreviere haben schon vor vielen Jahren ein paar Jagdgenossenschaften im Unterallgäu versucht. Mangels Erfolg wurde dies bald wieder aufgegeben. Grundsätzlich hat ja jeder das Recht, zu einem Thema anderer Meinung zu sein. Wie man das aber zum Ausdruck bringt, ist wohl Charaktersache. Ich jedenfalls bin froh, seit über 50 Jahren in einer Jagdgenossenschaft zu sein, in der man noch auf gute Zusammenarbeit und einen Meinungsaustausch auf Augenhöhe achtet. Übrigens: Sollte Herr Trommer wieder mal einen Sprung Rehe mit 20 bis 30 Stück in der Hegegemeinschaft Salzstraße sehen, würde ich mich über ein Foto sehr freuen. Es würde gut in mein Jagdalbum vergangener Zeiten passen.