Haben Panther bald Gewissheit?
Alles hängt davon ab, ob die Zweitligisten Kassel und Krefeld ihre Play-off-Spiele gewinnen. In der K.-o.-Runde der DEL sind die ersten Entscheidungen schon gefallen.
Von Andreas Kornes
Während draußen längst der Frühling Einzug hält, steuert in den Eishallen der Republik die Eishockey-Saison ihrem Höhepunkt entgegen. In den Play-offs ermittelt die DEL den deutschen Meister. Im Kooperationsvertrag mit dem Deutschen Eishockeybund ist geregelt, dass die Profiliga diesen Titel vergeben darf. In einem anderen Vertrag haben DEL und DEL2 wiederum vereinbart, dass es seit dem vergangenen Winter einen Auf- und Absteiger zwischen den beiden Ligen gibt. Die Entscheidung darüber fällt in den Play-offs der DEL2. Dort sind mit Krefeld und Kassel noch zwei Mannschaften im Rennen, die eine DEL-Lizenz beantragt haben. Gewinnt eine der beiden die DEL2-Play-offs, stünde deren Aufstieg nur noch eine Lizenzprüfung im Wege. Wird die positiv beschieden, müssen die Augsburger Panther als Tabellenletzter der DELHauptrunde den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.
In Augsburg allerdings lebt die Hoffnung, auch in diesem Jahr dem Abstieg zu entgehen. Vergangenes Jahr hatte der Klub ebenfalls schon als sportlicher Absteiger festgestanden. Dann wurde mit Ravensburg allerdings ein Klub DEL2-Meister, der nicht aufstiegsberechtigt ist. An diesem Dienstag könnten nun sowohl Krefeld als auch Kassel aus den Play-offs ausscheiden. Beiden Mannschaften steht ein alles entscheidendes siebtes Spiel in ihren Best-of-seven-Serien bevor. Bedeutet: Wer verliert, hat Sommerpause, der Gewinner zieht ins Halbfinale ein. Die Kassel Huskies haben Heimrecht gegen Weißwasser, die Pinguine aus Krefeld gastieren in Crimmitschau.
Wohin führt der Weg der Augsburger Panther? Noch ist unklar, in welcher Liga die Mannschaft in der kommenden Saison spielt.
Bemerkenswert ist vor allem die Krefelder Aufholjagd. 0:3 hatte die Mannschaft um den Ex-NHL-Star Christian Ehrhoff in der Serie schon zurückgelegen, sich dann aber mit drei Siegen wieder herangekämpft. Kassel hingegen hat mit der sonntäglichen 2:4-Niederlage gegen die Lausitzer Füchse bereits die zweite Möglichkeit zum Einzug ins Halbfinale verstreichen lassen.
In Augsburg will man die Geschehnisse nicht kommentieren und abwarten, bis Klarheit
herrscht. Erst dann sollen auch personelle Entscheidungen getroffen werden, allen voran die, ob Cheftrainer Christof Kreutzer im Amt bleibt. In der vergangenen Saison hatte er schon frühzeitig damit begonnen, einen Kader für das wahrscheinlichste Szenario DEL2 zusammenzustellen, ehe er dann komplett umschwenken musste, als der überraschende Klassenerhalt feststand. Eine Konsequenz daraus war, dass Teile der Mannschaft nicht immer auf DEL
Niveau spielten. Es fehlte vor allem in der Defensive an Qualität, was nun zur nächsten Hängepartie geführt hat. Spannend sind derweil auch die weiteren beiden Duelle der DEL2. Sowohl die Ravensburg Towerstars (1:2 n. V. gegen Regensburg) als auch der EV Landshut (2:5 in Kaufbeuren) mussten sich am Sonntag geschlagen geben und müssen nun in ein entscheidendes siebtes Spiel. Damit gehen alle vier Viertelfinalduelle der DEL2 über die volle Distanz.
Anders ist die Situation in der DEL. Dort fielen am Sonntagabend die ersten Entscheidungen. München und Bremerhaven stehen als die ersten beiden Halbfinalisten fest. Der amtierende deutsche Meister aus der Landeshauptstadt setzte sich nach einer durchwachsenen Hauptrunde überraschend souverän mit 4:0 gegen Wolfsburg durch. Genauso deutlich entschied Bremerhaven die Serie gegen Ingolstadt für sich. Beim Vizemeister aus Oberbayern ist die Enttäuschung entsprechend groß. „Diese Serie war irgendwie ein Spiegelbild der Hauptrunde: Wir waren nicht wirklich die schlechtere Mannschaft, haben aber in diesen engen Partien oftmals keinen Weg gefunden zu gewinnen“, sagte ERCI-Kapitän Fabio Wagner.
Noch nicht entschieden ist das Duell zwischen Mannheim und Berlin. Die Eisbären können nach dem jüngsten 3:1-Auswärtserfolg schon an diesem kommenden Dienstag als drittes Team ins Halbfinale einziehen. Völlig offen ist dagegen der Ausgang des Aufeinandertreffens zwischen Schwenningen und Straubing. Dort steht es jetzt 2:2, es wird also noch mindestens zwei weitere Spiele geben, ehe eine der beiden Mannschaften die benötigten vier Siege beisammen hat.