Grüne wollen Integration verbessern
Die Kreistagsfraktion der Grünen will am Landratsamt nach dem Vorbild der Nachbarlandkreise zwei Vollzeitstellen im Bereich Integration schaffen.
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag, Lisa Steber, hatte es bereits in ihrer Haushaltsrede angekündigt: Ihre Fraktion will die Integration von Geflüchteten im Landkreis Unterallgäu verbessern und dazu am Landratsamt zwei Vollzeitstellen im Bereich Integration schaffen. Dafür hat die Fraktion nun einen entsprechenden Antrag gestellt.
Wie Lisa Steber in ihrer Haushaltsrede sagte, handelt es sich um ein Thema, das ihr am Herzen liegt. „Sicher war und ist es eine Herausforderung, kurzfristig Wohnraum zu schaffen für die Menschen, die zu uns aus Krieg, Verfolgung und Armut geflohen sind. Aber allein ein Dach über dem Kopf reicht nicht aus“, sagte sie. Ausländer-, Sozial- und Jugendamt versuchten bestimmt, den Anforderungen gerecht zu werden. Es fehlten aber eine koordinierende Stelle für Integration sowie eine Integrationslotsenstelle, die wieder verstärkt ehrenamtliche Hilfsprojekte zur Integration anleitet und begleitet.
In den umliegenden Landkreisen und kreisfreien Städte, in denen entsprechende Stellen schon vor Längerem eingerichtet wurden, gebe es viele tolle Projekte in der Arbeit mit Geflüchteten. Sie zu integrieren sei nicht zuletzt angesichts des Arbeitskräftemangels in der heimischen Wirtschaft oder auch den Pflegeeinrichtungen dringend notwendig. „Wir sind immer mehr auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen. Was liegt da näher, als die zu uns geflüchteten Menschen schnellstmöglich zu qualifizieren und in Arbeit zu bringen?“, fragte Steber. Nichts fördere die Integration mehr als eine sozialversicherungspflichtige Arbeit, mit der die Geflüchteten ihren Lebensunterhalt bestreiten können.
Ihre Fraktion ist zudem überzeugt: „Wenn wir Integration koordinieren und fördern, wird die Akzeptanz gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund in der Bevölkerung wachsen.“Allerdings reiche die an die Freiwilligenagentur Schaffenslust ausgelagerte 20-Stunden-Stelle bei Weitem nicht aus, um den Bedarf an Beratung, Koordination und Entwicklung innovativer Projekte abzudecken. Andere Landkreis vergleichbarer Größe hätten bis zu 3,5 Vollzeitstellen im Bereich Integration und Migration geschaffen. Im Unterallgäu gebe es dagegen weder ein Integrationskonzept noch eine Stelle, die die Integration koordiniere. Hier sollen die beantragten beiden Stellen Abhilfe schaffen.
Finanziert werden könnten die koordinierende Integrationsstelle und die von ihr initiierten Projekte aus Sicht der Fraktion über die zu erwartende Integrationspauschale. Die Stelle eines Integrationslotsen bzw. einer -lotsin könnte zu 80 Prozent vom bayerischen Innenministerium gefördert werden.
In der Haushaltsdebatte hatten sich auch die Fraktionsvorsitzenden von CSU und ÖDP/Bürger für die Umwelt, Christine Vogginger und Rosina Rottmann-Börner, dafür ausgesprochen, die Integration zu fördern. Das Geld für Integrationslotsen sei sinnvoll eingesetzt, „weil damit Forderung und Förderung erreicht werden kann“, sagte Rottmann-Börner. Der Antrag der Grünen soll in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Personal und Soziales bzw. im Kreisausschuss behandelt werden.