Mindelheimer Zeitung

Vorfreude auf Ostern trotzt jeder Witterung

Das Osterbrunn­enfest musste ins Kurtheater verlegt werden. Ostereierm­arkt und verkaufsof­fener Sonntag waren wieder Publikumsm­agneten – da tat auch das kühle Wetter keinen Abbruch.

- Von Franz Issing

Ei, Ei, Ei – das nasskalte Wetter wirbelte das Palmwochen­ende in der Kneippstad­t durcheinan­der. Buchstäbli­ch ins Wasser fiel in diesem Jahr das traditione­lle Osterbrunn­enfest. Beim Kneippstäd­ter Ostereierm­arkt im Kurhaus wurde deutlich, welche filigranen Kunstwerke aus den zerbrechli­chen Eiern werden können.

Die Besucher kamen schon zur Eröffnung der zweitägige­n Veranstalt­ung in Scharen und traten sich buchstäbli­ch auf die Füße. Sie waren voll des Lobes für die 60 Aussteller aus ganz Deutschlan­d und lobten deren Kreativitä­t über den grünen Klee.

Für Sammler und Liebhaber ovaler Kunstwerke war die Veranstalt­ung das Gelbe vom Ei. Alles drehte sich um Meister Lampe und viele bunte Ostereier in allen Größen und Farben. Bei näherer Betrachtun­g der kunstvolle­n Kreationen überrascht­e es nicht, dass so mancher Aussteller von monatelang­er Arbeit zu erzählen wusste, die auch viel Fingerfert­igkeit erforderte. Die aufwendige­n Arbeitssch­ritte schlugen auch auf die Preise durch. Fündig wurde man schon bei Exponaten für ein und zwei Euro. Für eines der kostbaren Unikate musste man schon viel tiefer in die Tasche greifen.

Angesichts der vielen kunstvoll bemalten und verzierten Eier von Hühnern, Emus, Straußen, Gänsen und Nandus blieb den Besuchern des Marktes die Qual der Wahl nicht erspart. Echte Raritäten hatte Irene Menzinger aus Türkenfeld im Angebot. Sie offerierte mit Blumen, Tieren sowie religiösen Motiven bemalte Eier, die einmal Gänse, Enten und Nandus gelegt hatten.

Viel beachtet auch mit bunten Perlen verzierte Gänse- und Entengeleg­e, die Zoe Häußler aus Amendingen verkaufte. „Alle von meiner Oma gebastelt“, lockte sie Kunden. Noch weit mehr dieser Vogelprodu­kte wie auch Hasen aus Plüsch und Keramik hatte Claudia Thannhäuse­r-Spatscheck aus Memmingen im Korb. „Alles Unikate, die gibt es nicht zweimal“, versichert­e sie. Ständig umlagert der Stand einer Künstlerin aus Gelnhausen. Ihre mit Hasenund Märchenmot­iven bemalten Glaseier erwiesen sich als echte Hingucker. Viele Blicke auf sich zog auch ein aufklappba­res Nandu-Ei mit Hochzeitsk­utsche. Für Staunen sorgte auch die Künstlerin Ingrid Ewe aus Bad Wörishofen. Ihre, mit bunten Perlen besetzten Hasen und Schmetterl­inge, entfaltete­n bei richtigem Licht betrachtet ihre ganze Pracht. Ins Schwärmen gerieten die Marktbesuc­her auch angesichts allerlei lustiger Gesellen aus Ton, die Renate Schemmer aus Kirchheim zur Schau stellte. „Alle Figuren sind selbst gebrannt und mit Flachshaar frisiert“, versichert­e sie.

Nicht zu übersehen auch die auf Birkenstäm­mchen thronenden Hasen aus Erlenholz von Erika Just aus Ellingen. Zwischen all den ovalen Kunstwerke­n präsentier­ten Andrea und Reinhard Bäz aus Lauscha ihr Neuheiten: mundgeblas­ene Störche, Tukane, Flamingos und Gänse. Wegen des schlechten Wetters ging das Osterbrunn­enfest diesmal im Kurtheater über die Bühne. Dort lud die Musikkapel­le Stockheim, dirigiert von Sanni Risch, mit schmissige­n Weisen zu einem virtuellen Besuch der 16 geschmackv­oll geschmückt­en Osterbrunn­en ein. Bürgermeis­ter Stefan Welzel begrüßte die Gäste und bedankte sich bei den 25 Mitglieder­n des „Arbeitskre­ises Osterbrunn­en“für ihr ehrenamtli­ches Engagement bei Schmücken der Brunnen. „Das Ergebnis ihrer Arbeit kann sich sehen lassen“betonte der Rathausche­f. Nicht im Regen stehen ließen Einheimisc­he und Marktbesuc­her am verkaufsof­fenen Sonntag die Wörishofer Einzelhänd­ler.

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Fotos: Franz Issing Bunt geschmückt begrüßte die Kneippstad­t ihre Gäste, die sich vom nasskalten Wetter am Palmsonnta­g nicht abschrecke­n ließen.
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Die Fans der zerbrechli­chen Kunstwerke kamen auf ihre Kosten.
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Hasen aus Birkenstäm­mchen und Erlenholz von Erika Just.
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Foto: Mathias Wild Selbst gehäkelte Glückswürm­chen verteilt eine Kaufbeurer­in an ihre Mitbürger.

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