Vorfreude auf Ostern trotzt jeder Witterung
Das Osterbrunnenfest musste ins Kurtheater verlegt werden. Ostereiermarkt und verkaufsoffener Sonntag waren wieder Publikumsmagneten – da tat auch das kühle Wetter keinen Abbruch.
Ei, Ei, Ei – das nasskalte Wetter wirbelte das Palmwochenende in der Kneippstadt durcheinander. Buchstäblich ins Wasser fiel in diesem Jahr das traditionelle Osterbrunnenfest. Beim Kneippstädter Ostereiermarkt im Kurhaus wurde deutlich, welche filigranen Kunstwerke aus den zerbrechlichen Eiern werden können.
Die Besucher kamen schon zur Eröffnung der zweitägigen Veranstaltung in Scharen und traten sich buchstäblich auf die Füße. Sie waren voll des Lobes für die 60 Aussteller aus ganz Deutschland und lobten deren Kreativität über den grünen Klee.
Für Sammler und Liebhaber ovaler Kunstwerke war die Veranstaltung das Gelbe vom Ei. Alles drehte sich um Meister Lampe und viele bunte Ostereier in allen Größen und Farben. Bei näherer Betrachtung der kunstvollen Kreationen überraschte es nicht, dass so mancher Aussteller von monatelanger Arbeit zu erzählen wusste, die auch viel Fingerfertigkeit erforderte. Die aufwendigen Arbeitsschritte schlugen auch auf die Preise durch. Fündig wurde man schon bei Exponaten für ein und zwei Euro. Für eines der kostbaren Unikate musste man schon viel tiefer in die Tasche greifen.
Angesichts der vielen kunstvoll bemalten und verzierten Eier von Hühnern, Emus, Straußen, Gänsen und Nandus blieb den Besuchern des Marktes die Qual der Wahl nicht erspart. Echte Raritäten hatte Irene Menzinger aus Türkenfeld im Angebot. Sie offerierte mit Blumen, Tieren sowie religiösen Motiven bemalte Eier, die einmal Gänse, Enten und Nandus gelegt hatten.
Viel beachtet auch mit bunten Perlen verzierte Gänse- und Entengelege, die Zoe Häußler aus Amendingen verkaufte. „Alle von meiner Oma gebastelt“, lockte sie Kunden. Noch weit mehr dieser Vogelprodukte wie auch Hasen aus Plüsch und Keramik hatte Claudia Thannhäuser-Spatscheck aus Memmingen im Korb. „Alles Unikate, die gibt es nicht zweimal“, versicherte sie. Ständig umlagert der Stand einer Künstlerin aus Gelnhausen. Ihre mit Hasenund Märchenmotiven bemalten Glaseier erwiesen sich als echte Hingucker. Viele Blicke auf sich zog auch ein aufklappbares Nandu-Ei mit Hochzeitskutsche. Für Staunen sorgte auch die Künstlerin Ingrid Ewe aus Bad Wörishofen. Ihre, mit bunten Perlen besetzten Hasen und Schmetterlinge, entfalteten bei richtigem Licht betrachtet ihre ganze Pracht. Ins Schwärmen gerieten die Marktbesucher auch angesichts allerlei lustiger Gesellen aus Ton, die Renate Schemmer aus Kirchheim zur Schau stellte. „Alle Figuren sind selbst gebrannt und mit Flachshaar frisiert“, versicherte sie.
Nicht zu übersehen auch die auf Birkenstämmchen thronenden Hasen aus Erlenholz von Erika Just aus Ellingen. Zwischen all den ovalen Kunstwerken präsentierten Andrea und Reinhard Bäz aus Lauscha ihr Neuheiten: mundgeblasene Störche, Tukane, Flamingos und Gänse. Wegen des schlechten Wetters ging das Osterbrunnenfest diesmal im Kurtheater über die Bühne. Dort lud die Musikkapelle Stockheim, dirigiert von Sanni Risch, mit schmissigen Weisen zu einem virtuellen Besuch der 16 geschmackvoll geschmückten Osterbrunnen ein. Bürgermeister Stefan Welzel begrüßte die Gäste und bedankte sich bei den 25 Mitgliedern des „Arbeitskreises Osterbrunnen“für ihr ehrenamtliches Engagement bei Schmücken der Brunnen. „Das Ergebnis ihrer Arbeit kann sich sehen lassen“betonte der Rathauschef. Nicht im Regen stehen ließen Einheimische und Marktbesucher am verkaufsoffenen Sonntag die Wörishofer Einzelhändler.