Sebastianeum: Stadtrat fordert Informationen
Wie geht es mit dem Sebastianeum in Bad Wörishofen weiter?
Bad Wörishofens Stadtrat hat Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) einstimmig dazu aufgefordert, umfänglich über den Stand der Dinge bezüglich des Sebastianeums zu informieren. Zweiter Bürgermeister Daniel Pflügl (Grüne) richtete dabei deutliche Worte an Welzel.
Den Antrag für eine ausführliche Information hatten Pflügl und Dritte Bürgermeisterin Michaela Bahle-Schmid (CSU) gemeinsam eingebracht. „Die Zukunft des Sebastianeums liegt uns und den Bürgern am Herzen“, sagte Pflügl im Rat. „Deshalb erfordert es der Anstand, dass wir und die Bürger informiert bleiben.“
Bürgermeister Welzel sagte dazu, er wolle dem Antrag gerne nachkommen. Man ziehe am selben Strang. „Wir wollen eine gute Zukunft für das Sebastianeum finden.“Der Stadtrat beschloss einstimmig, dass Welzel „in öffentlicher und – falls begründet erforderlich – in nicht-öffentlicher Sitzung ausführlich und vollumfänglich über den aktuellen Stand hinsichtlich der mit dem neuen Eigentümer des Sebastianeums (und eventuellen weiteren Akteuren) geführten Gespräche, was die kurz-, mittel- und langfristige Zukunft des Objekts betrifft“berichten muss.
Detailliert geregelt wird auch, was der Rat erfahren will. Welzel soll berichten, wie viele Gesprächstermine zwischenzeitlich stattgefunden haben, wer an den Gesprächsterminen teilgenommen hat, welche Nutzungsmöglichkeiten diskutiert wurden, hinsichtlich des Status quo, hierbei auch ob und falls ja, welche Vereinbarungen oder Abmachungen getroffen wurden, welche weiteren Schritte nun folgen und wann weitere Gesprächstermine geplant sind und wer daran teilnehmen wird.
Begründet haben Pflügl und Bahle-Schmid den Antrag damit, dass der Stadtrat im Herbst 2023 „hinsichtlich der Veräußerung des Kneipp-Traditionshauses Sebastianeum an einen privaten Investor vor vollendete Tatsachen gestellt“worden sei. „Darüber hinaus wurde das Gremium über zuvor geführte und zu diesem Zeitpunkt bereits gescheiterte Verhandlungen zwischen dem Ersten Bürgermeister und der Vorsitzenden des Kneipp-Bundes auf der einen und Vertretern des bisherigen Eigentümers, dem Orden der Barmherzigen Brüdern, auf der anderen Seite, informiert.“Nähere, oder gar schriftliche Details zu den Gesprächen, in welchen es um Erwerbsund Weiternutzungsmodalitäten gegangen sein soll, seien bis dato nicht bekannt. Die Antragssteller fühlen sich unzureichend informiert. Von einem Treffen mit dem Investor beispielsweise habe man nur durch einen Facebook-Post von Klaus Holetschek erfahren, dem CSU-Fraktionschef im Landtag, der ebenfalls dabei war.