Der Osterhase: Ein ganz besonderes Hoppeltier
Wie kann wohl ein Tier so stark, schnell und fleißig sein? Rund um den Osterhasen gibt es noch viele Geheimnisse.
Unterallgäu Es ist kaum zu glauben in unserer nüchternen und aufgeklärten Zeit. Der geheimnisvolle Osterhase hat alle Attacken und Nachstellungen überstanden und steht bei Kindern und auch in der Werbung nach wie vor hoch im Kurs. Ist es schon verwunderlich, dass er als Hase Eier legen kann, so scheint seine Überlebenskunst ein weiteres kleines Wunder zu sein.
So bedrohlich das Artensterben insgesamt ist, so erfreulich gut hält sich diese Hasen-Art, die allerdings alljährlich in der Osterzeit nur wenige Wochen im Jahr durch unsere Gärten hoppelt. Wie wissenschaftliche Untersuchungen sicherlich belegen, hat zwar noch nie ein Mensch den geheimnisvollen Osterhasen gesehen, aber irgendwie weiß jeder, wie er wohl aussieht. Angeblich ähnelt er einem richtigen Hasen und er sei fähig, einen Korb mit sich herumzuschleppen und klammheimlich Eier in besondere Nester zu legen oder sie raffiniert zu verstecken. Noch nicht ganz geklärt ist, ob er diese Eier selbst legt und dann bemalt oder ob er diese bei einer befreundeten Henne oder so unter der Hand gar bei einer heimischen Hühnerfarm holt und sie in einer Spezialwerkstatt färben und bemalen lässt.
Während bisher Generationen von bescheidenen Kindern diese Fragen umtrieben, erwachsen heutzutage rund um das Fabeltier immer noch weitere Fragen. Schleppt der Hase doch mittlerweile schon prächtige Fahrräder oder Puppenwagen heran und muss diese auch noch ganz lautlos neben das kleine Nest legen oder es gar in enge Wohnungen transportieren. Dies alles diskret zu verstecken, überfordert ihn das nicht? Wie schafft denn das vermutlich kleine Tier all das überhaupt? Wo wohnt der Osterhase eigentlich? Fragen über Fragen, die manche Eltern arg ins Schwitzen bringen.
Doch wie kommt eigentlich der Osterhase zu seiner angeblichen Gabe, Eier legen zu können? Es ist wohl so, dass zum einen der Hase schon immer wegen seiner außerordentlichen Vermehrungsgabe ein berühmtes Tier war und als Symbol des fruchtbaren Frühlings galt. Das Ei wiederum ist seit alters her ein Sinnbild der Fruchtbarkeit und des schlummernden Lebens im Keime. Es liegt also ein feiner Sinn und ein köstlicher Humor darin, dass vom Volksmund einst „Hase und Ei“, die beiden Sinnbilder außerordentlicher Vermehrungsund Lebenskraft in der Natur, zu einer scherzhaften Idee vereinigt wurden.
Dass der Osterhase bis heute alle Fortschritte der Tierforschung und sämtliche Wellen der Aufklärung überstanden hat, spricht eindeutig für seine einmalige Beliebtheit und sagenhafte Einmaligkeit.