Hundekotbeutel und Müll sorgen für Ärger
Gibt es in Bad Wörishofen zu wenig Mülleimer? Pro Jahr fallen 60 Tonnen Müll an. Auch achtlos zurückgelassene Beutel mit Hundekot machen Stadtgärtner Andreas Honner und seinem Team viel Arbeit.
Wörishofen Sollen die Baumund Beetpatenschaften weitergeführt werden und gibt es in der Stadt zu wenig Mülleimer? Mit diesen Fragen beschäftigte sich der Umweltbeirat des Stadtrates Bad Wörishofen in seiner jüngsten Sitzung. Ein großes Ärgernis für Stadtgärtner Andreas Honner sind die Hundekotbeutel, die einfach am Weg liegengelassen würden. „Insgesamt leeren wir an circa 350 Tagen im Jahr 284 Papierkörbe, acht Mülleimer bei den Hundekotspendern und betreuen 14 Wertstoffinseln.“
Pro Jahr fallen 60 Tonnen Müll an, die Kosten belaufen sich auf etwa 20.000 Euro im Jahr. Die Anzahl der Papierkörbe sei das absolute Maximum, mehr Abfalleimer könnten mit dem zur Verfügung stehenden Personal nicht mehr entleert werden. Während Helmut Lemke die Ansicht vertrat, dass die Kurstadt langsam verdrecke, widersprach Hannes Weber mit dem Argument, dass im Wald mehr Müll liege als auf der Kneippstraße.
Besser mitmachen sollten die Bürgerinnen und Bürger auch bei der Abfallbeseitigung in der Kurstadt und den Ortsteilen. Laut Honner gäbe es einige Problemzonen, wo der Abfall einfach weggeschmissen beziehungsweise unsachgemäß entsorgt würde. Dies sei besonders um die Eisdielen, den Bahnhof und die Jugendtreffpunkte zu beobachten. Regelmäßig werde auch Hausmüll in den öffentlichen Papierkörben entsorgt. „Wenn die dann voll sind, schmeißen die Leute ihren Abfall einfach daneben.“In diesem Zusammenhang berichtete Honner von einer interessanten Erfahrung: Rund um die Abfalleimer und Wertstoffinseln werde mehr Unrat illegal entsorgt als dort, wo es keine Abfallkörbe gebe.
Andreas Reiter regte an, nach dem Vorbild anderer Kommunen die Papierkörbe mit lustigen Symbolen oder Sprüchen zu versehen, um die Leute zu animieren, ihren Müll in den Behältern zu entsorgen. Xaver Kurz brachte noch einen weiteren Schwerpunkt ins Spiel: Der Weg zwischen Asylunterkunft und Stadt sei sehr vermüllt, vor allem mit Glasscherben. Tatjana Albus forderte, dass die Geflüchteten in und um die Asylunterkunft selbst für Ordnung sorgen sollten. „Es muss doch eine Möglichkeit geben, das zu reglementieren, wir können nicht immer alles hinnehmen.“Welzel versprach, diese Anregung an das Landratsamt als Betreiber der Flüchtlingsunterkunft weiterzuleiten.
Fast schon in Vergessenheit geraten sind die Baum- und Beetpatenschaften, die interessierte Mitbürger übernehmen können, um sich dann gezielt um die Pflege eines bestimmten Baumes oder Beetes zu kümmern. Der Leiter der Stadtgärtnerei, Andreas Honner, erklärte, dass die Patenschaften bisher durch einen Flyer beworben wurden, der aber mittlerweile vergriffen sei.
Er führte weiter aus, dass sich die Patenschaften in vier Kategorien unterteilen ließen: die Organisation durch Vereine, private Baumspenden, Spenden zum Baumunterhalt sowie Baum- und Beetpatenschaften für die Pflege. Dabei habe sich die Organisation durch Vereine als die beste Variante erwiesen. Als Beispiel nannte er unter anderem die Bürgerinitiative Kirchdorf, die seit 1998 mehr als 1000 Bäume und Sträucher gepflanzt habe und einen wichtigen Beitrag zur Biotopgestaltung leiste.
Auch der Verschönerungsverein Bad Wörishofen sei sehr aktiv und führe neben Pflanz- und Pflegeaktionen auch Müllsammeltage durch. Wer eine Patenschaft für einen bestehenden Baum übernehmen möchte, zahlt eine jährliche Gebühr von 80 Euro und müsse diesen dann gießen und die Baumscheibe von Unkraut befreien. Ein Spendenbaum kostet 250 Euro. Honner führte weiter aus, dass er die Patenschaften für sinnvoll halte, auch wenn dafür zusätzlicher Organisationsaufwand betrieben werden müsse. „Die Wirkung ist öffentlich sowieso nicht darstellbar, es zählt hier das geistige Gut.“Nach kurzer Diskussion wurde beschlossen, den Flyer neu aufzulegen, um wieder mehr Interessierte zum Mitmachen anzuregen.