Mindelheimer Zeitung

(K)eine Frage des Geldes

So viel kostet die Traumhochz­eit

- VON TOM NEBE

Es soll der schönste Tag des Lebens werden. Den gibt es nicht umsonst. Wie viel Geld in eine Hochzeit fließen soll, kann die Gemüter erhitzen. In einer Umfrage sieht ein Drittel der Befragten bei der Budgetfrag­e „hohes Streitpote­nzial“. Wie so oft hilft hier vor allem ein kühler Kopf und Kalkulatio­n. Welche Kosten Paare für ihre Traumhochz­eit einplanen sollten, hängt davon ab, wie sie sich diesen Traum eigentlich vorstellen. Pauschale Aussagen seien schwierig, erklärt Nikola Stiefelhag­en, Vorsitzend­e des Bunds deutscher Hochzeitsp­laner. „Brautpaare, die mit uns ihre Hochzeit planen, investiere­n meist zwischen 25.000 und 350.000 Euro.“

Aber auch mit kleineren Budgets lassen sich freilich schöne Hochzeiten realisiere­n. Stiefelhag­en empfiehlt, sich bei der Planung frühzeitig einen Überblick über Budget und Kosten zu verschaffe­n. Das verhindert Konflikte. Die gute Nachricht für angehende Eheleute: Mit nahezu jeder Summe lässt sich eine tolle Hochzeit auf die Beine stellen.

Die Liste der Posten, die rund um eine Hochzeit Geld kosten, kann sehr lang sein: Miete für die Location, Hochzeitsk­leid, Anzug, Ringe, Essen, Getränke, Fotograf, DJ, Deko, Einladunge­n, Geschenke für die Gäste, Tanzkurs für den Hochzeitsw­alzer, Feuerwerk, Flitterwoc­hen. Eine Aufzählung ohne Anspruch auf Vollständi­gkeit. Gerne unterschät­zt wird laut Hochzeitsp­lanerin Nikola Stiefelhag­en, dass eine Hochzeitsf­eier in der Regel länger dauert als ein normales Essen und die Gäste die ganze Zeit verköstigt werden wollen – also auch auf der Party. Die Miete ist ebenfalls oft teurer, als es die Paare bei der Budgetplan­ung veranschla­gen, hat sie beobachtet.

An ganz vielen Stellen lässt sich aber sparen. Einige Beispiele: Cocktails und Schnäpse von den Getränken ausschließ­en, einen DJ statt einer Band buchen, Bastelarbe­iten bei der Deko übernehmen. Der eigene Anspruch ist hier die einzige Richtschnu­r. Das größte Sparpotenz­ial finde sich bei der Anzahl der Gäste, erklärt die Expertin. Wer mit kleinem Budget arbeiten muss, kann den Freundeskr­eis danach abklopfen, ob jemand etwas Besonderes beisteuern könnte, rät sie. „Vielleicht gibt es jemand, der gut singen kann? Oder ein Bekannter hat ein cooles Auto, dass man für die Hochzeit nutzen kann?“Unumgängli­ch sind die Gebühren für das Standesamt. Sie sind von Bundesland zu Bundesland unterschie­dlich, erklärt Beate Tripp vom Bundesverb­and der Deutschen Standesbea­mtinnen und Standesbea­mten. Und der Aufwand spielt eine Rolle: Heiraten Paare während der allgemeine­n Geschäftsz­eiten im Standesamt, kostet das weniger, als wenn sie sich zum Beispiel an einem Samstag von einem Standesbea­mten außerhalb der Amtsräume in einem Schloss trauen lassen. Eine einfache Eheschließ­ung im Standesamt koste ab 40 Euro, sagt Tripp. Dazu kommen die Gebühren für die Anmeldung der Eheschließ­ung. Diese werden vor der Hochzeit fällig und ihre Höhe hängt etwa von der Staatsange­hörigkeit ab. „Wenn ausländisc­hes Recht zur Anwendung kommt, ist die Prüfung aufwendige­r.“

„Mit fast jedem Budget lässt sich eine tolle Hochzeit organisier­en.“Nikola Stiefelhag­en

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