(K)eine Frage des Geldes
So viel kostet die Traumhochzeit
Es soll der schönste Tag des Lebens werden. Den gibt es nicht umsonst. Wie viel Geld in eine Hochzeit fließen soll, kann die Gemüter erhitzen. In einer Umfrage sieht ein Drittel der Befragten bei der Budgetfrage „hohes Streitpotenzial“. Wie so oft hilft hier vor allem ein kühler Kopf und Kalkulation. Welche Kosten Paare für ihre Traumhochzeit einplanen sollten, hängt davon ab, wie sie sich diesen Traum eigentlich vorstellen. Pauschale Aussagen seien schwierig, erklärt Nikola Stiefelhagen, Vorsitzende des Bunds deutscher Hochzeitsplaner. „Brautpaare, die mit uns ihre Hochzeit planen, investieren meist zwischen 25.000 und 350.000 Euro.“
Aber auch mit kleineren Budgets lassen sich freilich schöne Hochzeiten realisieren. Stiefelhagen empfiehlt, sich bei der Planung frühzeitig einen Überblick über Budget und Kosten zu verschaffen. Das verhindert Konflikte. Die gute Nachricht für angehende Eheleute: Mit nahezu jeder Summe lässt sich eine tolle Hochzeit auf die Beine stellen.
Die Liste der Posten, die rund um eine Hochzeit Geld kosten, kann sehr lang sein: Miete für die Location, Hochzeitskleid, Anzug, Ringe, Essen, Getränke, Fotograf, DJ, Deko, Einladungen, Geschenke für die Gäste, Tanzkurs für den Hochzeitswalzer, Feuerwerk, Flitterwochen. Eine Aufzählung ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Gerne unterschätzt wird laut Hochzeitsplanerin Nikola Stiefelhagen, dass eine Hochzeitsfeier in der Regel länger dauert als ein normales Essen und die Gäste die ganze Zeit verköstigt werden wollen – also auch auf der Party. Die Miete ist ebenfalls oft teurer, als es die Paare bei der Budgetplanung veranschlagen, hat sie beobachtet.
An ganz vielen Stellen lässt sich aber sparen. Einige Beispiele: Cocktails und Schnäpse von den Getränken ausschließen, einen DJ statt einer Band buchen, Bastelarbeiten bei der Deko übernehmen. Der eigene Anspruch ist hier die einzige Richtschnur. Das größte Sparpotenzial finde sich bei der Anzahl der Gäste, erklärt die Expertin. Wer mit kleinem Budget arbeiten muss, kann den Freundeskreis danach abklopfen, ob jemand etwas Besonderes beisteuern könnte, rät sie. „Vielleicht gibt es jemand, der gut singen kann? Oder ein Bekannter hat ein cooles Auto, dass man für die Hochzeit nutzen kann?“Unumgänglich sind die Gebühren für das Standesamt. Sie sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, erklärt Beate Tripp vom Bundesverband der Deutschen Standesbeamtinnen und Standesbeamten. Und der Aufwand spielt eine Rolle: Heiraten Paare während der allgemeinen Geschäftszeiten im Standesamt, kostet das weniger, als wenn sie sich zum Beispiel an einem Samstag von einem Standesbeamten außerhalb der Amtsräume in einem Schloss trauen lassen. Eine einfache Eheschließung im Standesamt koste ab 40 Euro, sagt Tripp. Dazu kommen die Gebühren für die Anmeldung der Eheschließung. Diese werden vor der Hochzeit fällig und ihre Höhe hängt etwa von der Staatsangehörigkeit ab. „Wenn ausländisches Recht zur Anwendung kommt, ist die Prüfung aufwendiger.“
„Mit fast jedem Budget lässt sich eine tolle Hochzeit organisieren.“Nikola Stiefelhagen