Arbeitskräfte aus dem Ausland werden immer wichtiger
Noch nie waren im Allgäu so viele Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt wie jetzt. Trotzdem werden weiter Fachkräfte gesucht.
Wie es sich im Vormonat durch die vielen Stellenneuzugänge schon angekündigt hatte, ist die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Kempten-Memmingen im März deutlich zurückgegangen und der Frühjahrsaufschwung ist da: „Die Arbeitslosenquote im März beträgt 2,9 Prozent und ist im Vergleich zu Februar um 0,2 Prozentpunkte zurückgegangen. Die Unternehmen stellen wieder vermehrt ein und es ist ein deutlicher Frühjahrsaufschwung erkennbar“, zeigt sich Horst Holas, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen, erfreut. Er ergänzt jedoch: „Dass die Konjunktur weiter schwächelt, ist an den uns von den Unternehmen gemeldeten Stellen zu erkennen: Im Vergleich zum März vor einem Jahr haben uns die Betriebe fast 670 neue Stellen weniger gemeldet und auch der Stellenbestand insgesamt ist um rund 480 Stellen niedriger als noch vor einem Jahr.“
Dennoch sei das Stellenniveau weiter hoch und der Arbeitsmarkt weiter robust. Holas betont, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erneut gestiegen sei: „Noch nie waren im bayerischen Allgäu so viele Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt.“Dass die Zunahme der Beschäftigung vor allem auf Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit zurückzuführen ist, zeige, wie wichtig Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen aus dem Ausland für unseren Arbeitsmarkt seien. Die Betriebe hätten weiterhin hohen Fachkräftebedarf und in Engpassberufen wie in der Pflege, der Hotellerie und Gastronomie oder der Erziehung wäre die Arbeit ohne ausländische Kräfte nicht mehr zu stemmen, sagt der Fachmann.
Im Landkreis Unterallgäu betrug die Zahl der im März arbeitslos gemeldeten Menschen 2168 – 160 Personen (-6,9 Prozent) weniger als im Vormonat und 323 Personen
(17,5 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote lag bei 2,5 Prozent – sie war damit um 0,2 Punkte niedriger als im Vormonat und um 0,3 Punkte höher als im März vergangenen Jahres. (mz)
Die Unterallgäuer Betriebe meldeten der Agentur für Arbeit 185 neue freie Stellen – ein Minus von 59 Stellen (-24,2 Prozent) im Vergleich zum Vormonat und ein Minus von 51 Stellen (-21,6 Prozent) im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der gesamte Stellenbestand belief sich auf 1545 – 78 Stellen (-4,8 Prozent) weniger als im Februar und 179 Stellen (-10,4 Prozent) weniger als im März 2023. Am höchsten war die Arbeitskräftenachfrage in den Berufsgruppen Lagerwirtschaft, Post, Zustellung und Güterumschlag (111 vakante Stellen), Maschinenbau- und Betriebstechnik (95 Stellen), Metallbearbeitung (86 Stellen), Energietechnik (65 Stellen), Metallbau- und Schweißtechnik (53 Stellen) sowie Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege (45 Stellen). (mz)