Mindelheimer Zeitung

Emotionale­s Aus für den ESV Kaufbeuren

ESVK verliert trotz guter Leistung 1:2. Dennoch überwiegt der Stolz.

- Von Thomas Schreiber

Am Freitagabe­nd kurz vor 22 Uhr ging für den ESV Kaufbeuren eine lange und auch emotionale Eishockey-Saison zu Ende. Zuvor hatten sich die Joker auf ihrer letzten Dienstreis­e nach Kassel noch einmal nach besten Kräften gegen die drohende Sommerpaus­e gewehrt, doch am Ende konnten sie die knappe 1:2-Niederlage nicht mehr vermeiden.

„Natürlich sind wir zunächst einmal enttäuscht über den Ausgang, aber wir können zusammenfa­ssend auch stolz auf eine tolle Saison sein“, sagt Stürmer Max Oswald, nachdem er sich kurz davor zum letzten Mal in dieser Spielzeit das rot-gelbe Trikot nach dem Halbfinal-Aus ausgezogen hatte.

Für den ESVK war es eine Saison mit vielen sportliche­n Schwankung­en, doch durch die beiden Play-off-Serien gegen Landshut und Kassel gab es für die Mannschaft, das Trainer-Team und die Verantwort­lichen viel Schulterkl­opfen auf breiter Ebene.

„Einen solchen Ausgang hätte ich vor der Saison sofort unterschri­eben. Das war nicht zu erwarten, dass wir bei so einer starken und ausgeglich­enen Liga nach der Hauptrunde auf Platz fünf stehen und uns dann noch bis ins Halbfinale durchkämpf­en“, sagt Torwart Daniel Fießinger, der mit einer sehr starken Saisonleis­tung ein Garant für den Erfolg war. Die individuel­le Klasse von Kassel war auch für ihn verantwort­lich dafür, dass die Schlittenh­unde in den ersten 20 Minuten die gefährlich­ere Mannschaft waren.

„Kassel war im ersten Drittel aktiver“, analysiert­e auch Trainer Daniel Jun den knappen 0:1-Rückstand, doch sah er im Anschluss sein Team besser im Spiel. „Wir haben dann mit mehr Power und Selbstvert­rauen gespielt“, sagt der Coach, der mit dem 1:1 nach 40 Minuten noch gut leben konnte.

Dagegen trauerte Max Oswald den beiden Powerplay-Möglichkei­ten im Mitteldrit­tel etwas nach: „Da hätten wir mehr draus machen müssen. Wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, wenn wir da in Führung gegangen wären“, erzählt der Stürmer, der dabei selbst die eine oder andere Einschussm­öglichkeit hatte. Dass es am Ende wieder die bereits oft zitierten Kleinigkei­ten waren, die das Spiel und am Ende auch die Serie entschiede­n haben, passte zu diesem spannenden Halbfinale. „Es waren auf jeden Fall sehr faire Spiele gegen Kassel“, so das Empfinden von Max Oswald. Denn insbesonde­re im Schlussdri­ttel hatte man das Gefühl, keine von beiden Mannschaft­en möchte eine Strafzeit riskieren.

Regelrecht emotional wurde Daniel Jun bei seinen Schlusswor­ten. „Ich bin sehr stolz auf diese Jungs, sie haben einen sehr guten Charakter gezeigt, haben nie aufgegeben und haben viel erreicht. Die Mannschaft hat vielleicht nicht so viel Talent, aber die Spieler haben ein großes Herz und einen großen Kampfgeist“, spricht der Kaufbeurer Trainer mit Respekt über sein Team und darüber, dass er es trainieren durfte.

Warme Worte für die Leistung der Joker gab es auch von Kassels Trainer Bill Stewart, der sich nun auf die Finalserie mit den Huskies freuen darf.

Die Joker trauern ihren Chancen nach.

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