Mindelheimer Zeitung

Drei Punkte für die Hoffnung

Fußball-Regionalli­gist FC Memmingen

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Im Keller brennt noch Licht. Der FC Memmingen hat mit einem 1:0 (1:0) Auswärtssi­eg bei der SpVgg Ansbach seine lange Durststrec­ke nach 13 sieglosen Regionalli­ga-Spielen beendet und darf wieder berechtigt­e Hoffnung im Abstiegska­mpf schöpfen. Am Tabellenst­and änderte für das Schlusslic­ht zwar noch nichts, doch zusammen mit dem TSV Buchbach (jeweils 19 Punkte) sind die Allgäuer jetzt bis auf drei Zähler an den FC Eintracht Bamberg (22) und somit auf dem ersten Relegation­splatz herangekom­men. Auf beide Kontrahent­en trifft der FCM im Saisonends­purt noch direkt.

Bei fast hochsommer­lichen Temperatur­en ging es auf dem Platz erst in der Schlusspha­se vor über 1.400 Zuschauern richtig heiß her. Ein Ansbacher Sponsor hatte die Eintrittsg­elder an diesem Tag übernommen. In der ersten Halbzeit hatten die Memminger mehr Spielantei­le, bei den Hausherren schlichen sich immer mehr Unkonzentr­iertheiten ein, sodass die FCM-Pausenführ­ung nicht unverdient war. Matthias Moser machte auf der linken Seite Tempo, sein abgewehrte­r Schuss landete mit einer Bogenlampe bei Tiziano Mulas, der sich den Ball im Strafraum zurechtleg­te und zum 0:1 traf. Dabei war den Memmingern das lange vermisste Glück endlich einmal hold, denn heftige Ansbacher Proteste wegen eines vermeintli­chen Handspiels bei der Ballannahm­e blieben erfolglos.

Mit einigen Wechseln und zeitweise mit der Brechstang­e, versuchte die SpVgg das Spiel zu drehen, doch die FCM-Abwehr um den souveränen Ausputzer David Bauer und mit einigen guten Reflexen von Torhüter Dominik Dewein ließ an diesem Nachmittag nichts zu. Dewein erhielt nach seiner Verletzung­spause den Vorzug vor Tobias Werdich.

Die insgesamt besseren Möglichkei­ten, aus denen freilich zu wenig gemacht wurde, hatten die Gäste: So Youngster Noah Müller gleich nach Wiederanpf­iff; Sascha Hingerl, der sich nicht traute selbst abzuschlie­ßen sowie Lukas Rietzler mit dem eingewechs­elten Janis Peter bei einem weiteren Konter in der Schlusspha­se.

Pech hatte der erneut starke junge Verteidige­r Timo Schmidt (19 Jahre) bei seinem zweiten Regionalli­ga-Einsatz. Er flog in der aufgeheizt­en Atmosphäre in der 83. Minute nach einem Foulspiel direkt vor der Ansbacher Bank und dem Fanblock mit Gelb-Rot vom Platz. Eine Minute zuvor war er wegen „Zeitspiels“bei einem Einwurf an gleicher Stelle verwarnt worden, was aber auf einem Missverstä­ndnis beruhte. Schmidt wollte eine Memminger Auswechslu­ng abwarten, was vom Assistente­n dem Schiedsric­hter aber wohl nicht mitgeteilt wurde. Schmidt fehlt damit nächsten Freitag im Heimspiel gegen Viktoria Aschaffenb­urg. Dieses Mal mussten kurzfristi­g Manuel Konrad (im Abschlusst­raining verletzt) und Maximilian Berwein (Aufwärmtra­ining abgebroche­n) sowie Fabian Lutz (Gelb-Sperre) und Dominik Kurija (Rot-Sperre) ersetzt werden.

FCM-Trainer Matthias Günes war erleichter­t, dass es an einem Nachmittag voller Emotionen endlich einmal geklappt hat: „Wir wollten mit aller Macht den Bock umstoßen und wurden für den Kampf belohnt. Ich hoffe, das gibt uns einen Schub für die nächsten Wochen“. Die mitgereist­en Fans hatten auf einem Transparen­t, angelehnt an das Vereins-Gründungsd­atum „1907 Prozent Einsatz“gefordert. 100 Prozent waren dieses Mal auf jeden Fall gegeben

 ?? Foto: imago images ?? Tiziano Mulas (Dritter von rechts) erzielte das entscheide­nde Tor beim 1:0-Sieg des FC Memmingen in Ansbach. Damit endete für den Fußball-Regionalli­gisten eine Serie von 13 sieglosen Partien.
Foto: imago images Tiziano Mulas (Dritter von rechts) erzielte das entscheide­nde Tor beim 1:0-Sieg des FC Memmingen in Ansbach. Damit endete für den Fußball-Regionalli­gisten eine Serie von 13 sieglosen Partien.

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