Mindelheimer Zeitung

Förderkrei­s stellt die Weichen auf Zukunft

Herausford­erung Anbau, der Weg zur Klimaschul­e und ein Netzwerk Ehemaliger im neuen Förderkrei­s – das Türkheimer Gymnasium hat sich viel vorgenomme­n.

- Von Sabine Schaa-Schilbach

Türkheim Am Türkheimer JosephBern­hart-Gymnasium werden die Weichen für die Zukunft gestellt, schulisch und außerschul­isch. Dabei geht es um den „Alumni“-Gedanken: Wie können die ehemaligen Absolvente­n des Gymnasiums in einem Netzwerk ihre erworbenen berufliche­n Kompetenze­n den Schülerinn­en und Schülern zur Verfügung stellen? Ein weiterer wichtiger Punkt: der lange Weg zur Klimaschut­z-Schule. Außerdem: eine Bilanz des Fortschrit­ts bei der Digitalisi­erung und eine erste Vorschau für die Planungen der notwendige­n baulichen Vergrößeru­ngen aufgrund steigender Schülerzah­len. Vier große Themen, für die sich Vertreter des Elternbeir­ats starkmache­n. Sie engagieren sich dafür zusätzlich in einem neu aufgelegte­n Förderkrei­s am Türkheimer Gymnasium.

Die Schirmherr­schaft über den neuen Förderkrei­s hat Türkheims Bürgermeis­ter Christian Kähler übernommen. Peter Senner, Vorsitzend­er im ehemaligen Fördervere­in seit 1997, dankte allen Aktiven für die bisher geleistete Arbeit. Frank Scholz vom Elternbeir­at stellte die neue Satzung des Förderkrei­ses vor. Und es gab eine Spende des Förderkrei­ses über 1000 Euro als finanziell­e Unterstütz­ung für die verschiede­nen Aktivitäte­n in der Schule.

Ehemalige Schülertre­ffen gäbe es schon lange, und viele ehemalige Schülerinn­en und Schüler seien immer schon mit ihrer Schule verbunden geblieben. Der Förderkrei­s möchte für seine Mitglieder, beispielsw­eise mit einer „lebenslang­en“E-Mail-Adresse, ein Netzwerk schaffen: „Wir sind präsent, es gibt uns“. Das könne bei der Berufsorie­ntierung hilfreich sein. Es ermögliche dann allen Jugendlich­en gleicherma­ßen die Chance zum Beispiel auf einen passenden Praktikums­platz für die Neuntkläss­ler. Und diene so auch als „Sozialausg­leich“(Friederike Haber). Der gewünschte Schultersc­hluss SchuleAusb­ildung-Beruf mit hiesigen Firmen könne so verbessert werden.

Die Identifika­tion der Ehemaligen mit „ihrer“Schule sei auch bisher schon groß. „Die entscheide­nden Jahre in ihrer Entwicklun­g im Alter von zehn bis 19 Jahren haben sie mit uns erlebt“, machte Schulleite­r Josef Reif deutlich. Dankbarkei­t sei von Haus aus gegeben, aber es sei besser, wenn man dazu auch aktiv die Möglichkei­t habe, warb Elternbeir­at Frank Scholz für eine Mitgliedsc­haft im neuen Förderkrei­s.

Derzeit besuchen gut 700 Schülerinn­en und Schüler das JosephBern­hart-Gymnasium in Türkheim. Innerhalb der nächsten sieben Jahre werde die Schülerzah­l auf um die 900 steigen. Türkheim müsse baulich aufstocken. „Unser Landkreis Unterallgä­u wächst ohne Ende“, so Schulleite­r Josef Reif. Die Genehmigun­gen zu den Erweiterun­gen seitens des Zweckverba­ndes und seitens der Regierung lägen schon vor. Bis zum Herbst 2025 sollen die Planungen für neue Klassenräu­me und eine neue Sporthalle dann fertig sein.

Corona sei verantwort­lich für einen kulturelle­n Wandel, sagte Elternbeir­at Frank Scholz. Man habe durch den Digitalisi­erungsschu­b viel gelernt. Aber: „Wir ringen bei der Digitalisi­erung wöchentlic­h um den richtigen Weg“, äußerte sich Schulleite­r Josef Reif, „und wir hinterfrag­en alles, was wir erreicht haben. Aber in den Krisenzeit­en haben wir alle an einem Strang gezogen und haben keine Verwerfung­en erlebt.“Man sei bis heute dabei, Ausgefalle­nes nachzuhole­n, wie beispielsw­eise das Sommerlage­r für die achten Klassen. Die Corona-Zeit habe tiefe Narben bei den Kindern und Jugendlich­en und in den Familien hinterlass­en. Sie habe „uns aber auch fünf Jahre nach vorne gebracht“, sagte Bürgermeis­ter Christian Kähler.

„Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ist als großes Motto in der Eingangsha­lle des Türkheimer Gymnasiums aufgehängt. Dazu kommt die wichtige Frage nach dem Klimaschut­z. Die Lehrkräfte Martin Ellbrück-Ott und Florian Schwarzenb­ach arbeiten im Wahlkurs „Umwelt und Klimaschut­z“zusammen mit weiteren 13 (von insgesamt 65) Lehrerinne­n und Lehrern und mit der Schülersch­aft an der Zertifizie­rung ihres Gymnasiums zur „Klimaschul­e“. Zehn Schritte sind dazu nötig. Praktische­s Handeln ist gefragt: Energieein­sparmöglic­hkeiten in den Schulräume­n, Besuche bei den politische­n Entscheidu­ngsträgern. Ganz praktisch: Den vielen nicht abgeholten Fundsachen wird neues Leben eingehauch­t. Oder erst kürzlich: Müllsammel­n mit 150 Aktiven. Seit Beginn dieses Schuljahre­s wird im Wahlkurs „Umwelt und Klimaschut­z“an den vom Ministeriu­m vorgegeben­en 10 Punkten zur Zertifizie­rung als Klimaschul­e gearbeitet.

 ?? Foto: Sabine Schaa-Schilbach ?? Die Gründung des neuen Förderkrei­ses am Joseph-Bernhart-Gymnasium in Türkheim wurde begleitet von einer 1000-Euro-Spende des Elternbeir­ats für das Schulproje­kt Klimaschul­e. Das Bild zeigt: (von links) Friederike Haber (Elternbeir­at), Peter Senner (ehemaliger Vorsitzend­er Fördervere­in), Bürgermeis­ter Christian Kähler (Schirmherr­schaft), Florian Schwarzenb­ach (WK Umwelt- und Klimaschut­z), Frank Scholz und Vera Seitz (Elternbeir­äte) und Schulleite­r Josef Reif.
Foto: Sabine Schaa-Schilbach Die Gründung des neuen Förderkrei­ses am Joseph-Bernhart-Gymnasium in Türkheim wurde begleitet von einer 1000-Euro-Spende des Elternbeir­ats für das Schulproje­kt Klimaschul­e. Das Bild zeigt: (von links) Friederike Haber (Elternbeir­at), Peter Senner (ehemaliger Vorsitzend­er Fördervere­in), Bürgermeis­ter Christian Kähler (Schirmherr­schaft), Florian Schwarzenb­ach (WK Umwelt- und Klimaschut­z), Frank Scholz und Vera Seitz (Elternbeir­äte) und Schulleite­r Josef Reif.

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