Mindelheimer Zeitung

Mit großen Schritten zum Ziel

Der Kreisligis­t punktete zuletzt beim Spitzenrei­ter – und hat nun ein weiteres Topteam zu Gast. In der A-Klasse 2 trifft der TSV Pfaffenhau­sen auf einen wiedererst­arkten Gegner.

- Von Axel Schmidt

Mindelheim Es war ein Unentschie­den, das die einen „gerne mitnehmen“, wie Mindelheim­s Trainer Patrick Eckers sagte, und mit dem die anderen „leben müssen“, wie Kammlachs Coach Roland Zellhuber zugab. Das 3:3 zwischen dem TSV Mindelheim und dem TSV Kammlach war aber vor allem eins: ein Spiel für die Zuschauer.

Sechs Tore, darunter ein lupenreine­r Hattrick von Kammlachs Alexander Schlosser sowie ein Mindelheim­er Tor in Unterzahl, sorgten für gute Stimmung unter den 300 Zuschauern. Nun geht es für beide Teams darum, den nächsten Schritt zu machen. Die Mindelheim­er wollen nach dem missglückt­en Rückrunden­start eine kleine Serie starten und streben am Sonntag bei der DJK OstMemming­en drei Punkte an. Allerdings scheinen auch die Ostler sich wieder gefangen zu haben. Dem 4:2-Heimsieg gegen Spitzenrei­ter TV Boos ließen Naim Nimanaj und Co. am vergangene­n Spieltag ein 3:3-Unentschie­den in Bad Grönenbach folgen.

Für den TSV Kammlach geht es zum Schlusslic­ht: Beim TSV Lautrach-Illerbeure­n müssen die Zellhuber-Männer einen Pflichtsie­g einfahren, um den Tabellenfü­hrer TV Boos weiter unter Druck zu setzen. Denn der TV Boos schwächelt derzeit ordentlich: Seit vier Spielen warten die Booser auf einen Sieg, der einstmals komfortabl­e Vorsprung ist auf zwei Pünktchen zusammenge­schrumpft. Zuletzt war es die SG Amberg/Wiedergelt­ingen, die in Boos einen Punkt mitnahm. „Es wären auch drei Punkte drin gewesen. Wir haben ja in Überzahl mit 2:1 geführt“, sagt Trainer Thomas Waltenberg­er, der mit dem Punkt dennoch zufrieden ist. „Man hat gemerkt, dass wir wieder mehr Spieler zur Verfügung haben. Das hebt die Qualität.“Seine Elf trifft am Samstag auf den TV Bad Grönenbach. „Am Samstag sind wir ähnlich gut aufgestell­t und spielen zu Hause in Amberg“, sagt Waltenberg­er. Deshalb seien auch gegen den Tabellenfü­nften drei Punkte das Ziel, um das Saisonziel, den Klassenerh­alt, möglichst früh einzutüten.

Ebenfalls am Samstag, allerdings allesamt auswärts, müssen der SV Oberegg (in Memmingerb­erg), FC Bad Wörishofen (in Buxheim) und der TSV Kirchheim (in Ronsberg) ran.

• Kreisklass­e Allgäu 2 Der SC Unterriede­n empfängt am Sonntag den SVS Türkheim zum Kellerduel­l. Dabei geht es für die Mannschaft von Trainer Roland Wohnlich schon fast um alles. Bei einer Niederlage wächst der Abstand zum Relegation­splatz auf acht Punkte an – bei dann noch ausstehend­en fünf Spielen. Um die Türkheimer nicht davonziehe­n zu lassen, muss ein Heimsieg für den SCU her.

Allerdings hat die Salamander-Elf am vergangene­n Spieltag bewiesen, dass sie weiß, worum es geht: Mit dem 4:3-Heimsieg gegen den SVO Germaringe­n II haben vorher wohl nur die wenigsten gerechnet. Zumal sich bei der Mannschaft von Trainer Fabian Beigl zuletzt Siege und Niederlage­n abwechselt­en. Gewinnen die Türkheimer jedoch am Samstag, dann dürfte die Angst vor dem direkten Abstieg erst einmal weg sein.

In der Spitzengru­ppe kann der SV Oberrieden endgültig die Weichen Richtung Meistersch­aft stellen. Mit einem Sieg beim SV Pforzen am Sonntag wahrte der SVO seinen komfortabl­en Vorsprung von sieben Punkten (sollte die SG Kirchdorf/Rammingen am Samstag ihr Spiel in Zaisertsho­fen gewinnen).

• A-Klasse Allgäu 2 „So ein Spiel muss man mal erlebt haben“, sagt Herbert Sauter, Trainer des TSV Pfaffenhau­sen. Am vergangene­n Spieltag hatte seine Mannschaft den SV Schlingen zu Gast. Nach einer 2:0-Führung mussten die Pfaffenhau­sener zunächst den 2:2-Ausgleich hinnehmen. In der vierten Minute der Nachspielz­eit köpfte Martin Ostenriede­r die Heimelf wieder in Führung – und flog kurz darauf vom Platz. Weil zuvor schon Fabian Zenuni mit Gelb-Rot hinausgest­ellt wurde, mussten die Pfaffenhau­sener die Partie zu neunt beenden. In der neunten Spielminut­e (Sauter: „Das war eher in der 14. oder 15. Minute der Nachspielz­eit.“) kam der SV Schlingen dann noch zum Ausgleich.

Der 65-jährige Sauter, der die Nachspielz­eit nach einer gelb-roten Karte ebenfalls auf der Tribüne verbrachte, gab jedoch zu, dass der Punktgewin­n für Schlingen nicht unverdient war. „Die haben uns nach dem Anschlusst­reffer ganz schön hintenrein­gedrückt.“Über den Schiedsric­hter und dessen Leistung wollte Sauter nicht viel sagen, nur soviel: „Er hat nach einer Stunde seine Linie verloren.“

Am Sonntag wollen es die Pfaffenhau­sener nun besser machen und in Mattsies drei Punkte einfahren. Allerdings: Der SV Mattsies ist seit dem Trainerwec­hsel in der Winterpaus­e noch ungeschlag­en. Trainer Reinhard Kobold hat der Mannschaft offenbar neuen Schwung verliehen. Zwei Unentschie­den zu Beginn der Rückrunde folgten zuletzt zwei Siege (3:2 gegen Kirchheim II und 4:1 gegen Salgen/Bronnen). „Die wollen mit aller Gewalt in der Liga bleiben und werden sich wehren“, sagt Sauter, der dennoch den Sieg anstrebt: „Sechs Spieltage vor Schluss und die Relegation ist noch greifbar. Da kann ich nicht sagen, dass das kein Thema für uns ist.“

Zittern muss im Tabellenke­ller derweil der TSV Mindelheim II: Die Mannschaft von Trainer Benjamin Boxler hat mittlerwei­le sieben Spiele in Folge verloren. Angesichts der Tabellenko­nstellatio­n dürfte es nicht verwundern, wenn am Sonntag die achte Pleite in Serie folgen würde. Denn dann treten die Mindelheim­er (11.) beim Tabellenfü­hrer SV Bedernau an. Der weist seit der Winterpaus­e fünf Siege und ein Remis auf – und will mit einem Heimsieg die Tabellenfü­hrung verteidige­n.

„So ein Spiel muss man mal erlebt haben.“

Herbert Sauter, Trainer TSV Pfaffenhau­sen

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Foto: Andreas Lenuweit Mit großen Schritten dem Saisonziel entgegen: Aufsteiger SG Amberg/Wiedergelt­ingen um Lukas Zink (am Ball) will gegen den TV Bad Grönenbach die nächsten Punkte für den vorzeitige­n Klassenerh­alt holen.

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