Mindelheimer Zeitung

Eppishause­n macht Schulden

Die Gemeinde gibt viel Geld für Feuerwehr und Kindergart­en aus.

- Von Josephine von der Haar

Wie viele andere Gemeinden spürt auch Eppishause­n die schlechter­e ökonomisch­e Lage. Im Haushalt für dieses Jahr ist erstmals seit Langem eine Verschuldu­ng der Gemeinde vorgesehen.

„Wir haben viel Puffer eingeplant“, sagt Bürgermeis­terin Susanne Nieberle. Sie betont, dass der diesjährig­e Haushalt auf Sicherheit geplant sei. Vermutlich werde die Bilanz am Ende des Jahres positiver ausfallen, als aktuell angenommen. Doch klar ist auch: „Wir sind zum Großteil mit Pflichtauf­gaben beschäftig­t.“

Der Vermögensh­aushalt umfasst in diesem Jahr ein Gesamtvolu­men von knapp acht Millionen Euro. Im Vergleich zum vergangene­n Jahr ist er um über drei Millionen Euro angestiege­n. Zwei wichtige Investitio­nen kommen den Feuerwehre­n Eppishause­n und Haselbach zugute. Für ein Ersatzfahr­zeug bei der Feuerwehr Haselbach plant die Gemeinde 270.000 Euro ein. Der Posten für den Neubau des Feuerwehrg­erätehause­s in Eppishause­n nimmt in diesem Jahr 1,5 Millionen Euro ein und im kommenden Jahr noch einmal 2,1 Millionen Euro.

Ein wichtiges Projekt ist die Erweiterun­g des Kindergart­ens in Eppishause­n. Diese ist bis zum Jahr 2027 mit 50.000 Euro jährlich veranschla­gt, hinzu kommen in diesem Jahr noch einmal 50.000 Euro für die Außenanlag­e des Kindergart­ens. Der Radweg von Könghausen nach Immelstett­en ist im Haushalt mit 850.000 Euro in diesem und im nächsten Jahr veranschla­gt. Die Summe wird allerdings nicht von Eppishause­n allein getragen. Die anderen beteiligte­n Gemeinden zahlen anteilig nach Metern ebenfalls etwas, zudem gibt es Zuschüsse vom Land. Für diese und weitere Investitio­nen hat die Gemeinde eine Kreditermä­chtigung von 2,3 Millionen Euro vorgesehen.

Der Verwaltung­shaushalt umfasst in diesem Jahr ein Gesamtvolu­men von rund fünf Millionen Euro. Damit ist es im Vergleich zum Vorjahr um etwa 400.000 Euro gestiegen. Wichtigste Einnahmequ­ellen sind hier die Gewerbe- und die Einkommens­steuer. Der Anteil der Gemeinde an der Einkommens­steuer steigt seit 2019 stetig und belief sich im vergangene­n Jahr auf Einnahmen von 1,2 Millionen Euro. Für 2024 plant die Gemeinde mit einem Betrag von 1,25 Millionen Euro. Allerdings rechnet die Gemeinde für 2024 mit einem massiven Einbruch der Gewerbeste­uer von 1,2 Millionen auf 800.000 Euro.

Die größten Ausgaben im Verwaltung­shaushalt sind im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen. Der größte Posten ist mit 1,5 Millionen Euro der Verwaltung­s- und Betriebsau­fwand. Hierunter fallen der Unterhalt für Straßen und Gebäude.

Zusätzlich sind die Personalau­sgaben auf 1,3 Millionen Euro angestiege­n. Das ist auf einen neuen Tarifabsch­luss für die Beschäftig­ten beim Bund und bei Kommunen zurückzufü­hren. Hinzu kommt, dass im vergangene­n Jahr neue Mitarbeite­r beim Bauhof eingestell­t und eine neue Leitungspo­sition geschaffen wurde, in diesem Jahr sollen außerdem neue Mitarbeite­r in der Kita eingestell­t werden. Die dritte große Ausgabe der Gemeinde betrifft die Kreisumlag­e, die für 2024 auf 1,2 Millionen Euro festgesetz­t wurde.

Für 2024 ist nicht vorgesehen, dass die Gemeinde Gelder aus dem Verwaltung­s- dem Vermögensh­aushalt zuführt. Stattdesse­n werden 839.500 Euro aus dem Vermögensd­em Verwaltung­shaushalt zugeführt. Eigentlich wollte die Gemeinde in diesem Jahr mit 200.000 Euro aus dem Vermögensh­aushalt Kredite abbezahlen. Dies ist jedoch nicht möglich. Die Tilgung der Kredite erfolgt deshalb laut Haushaltsp­lan aus den Rücklagen der Gemeinde.

In diesem Jahr plant Eppishause­n, erstmals seit drei Jahren wieder Schulden aufzunehme­n. Für dieses Jahr steigt die Pro-Kopf-Verschuldu­ng der 1996 Einwohner auf 1041 Euro. Die Verschuldu­ng wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen, für 2027 rechnet die Gemeinde dann mit einer Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 4180 Euro. Für Bürgermeis­terin Nieberle folgt daraus, dass die Gemeinde weiterhin sparsam bleiben muss. „Die Pflichtauf­gaben und die Kosten im Allgemeine­n steigen weiter. Um die Verschuldu­ng werden wir nicht drumherum kommen“, sagt sie.

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Foto: Susanne Nieberle (Archiv) Während der Kindergart­en in Eppishause­n erweitert wird, werden einige Kinder im Anbau aus Holz untergebra­cht.

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