Eppishausen macht Schulden
Die Gemeinde gibt viel Geld für Feuerwehr und Kindergarten aus.
Wie viele andere Gemeinden spürt auch Eppishausen die schlechtere ökonomische Lage. Im Haushalt für dieses Jahr ist erstmals seit Langem eine Verschuldung der Gemeinde vorgesehen.
„Wir haben viel Puffer eingeplant“, sagt Bürgermeisterin Susanne Nieberle. Sie betont, dass der diesjährige Haushalt auf Sicherheit geplant sei. Vermutlich werde die Bilanz am Ende des Jahres positiver ausfallen, als aktuell angenommen. Doch klar ist auch: „Wir sind zum Großteil mit Pflichtaufgaben beschäftigt.“
Der Vermögenshaushalt umfasst in diesem Jahr ein Gesamtvolumen von knapp acht Millionen Euro. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist er um über drei Millionen Euro angestiegen. Zwei wichtige Investitionen kommen den Feuerwehren Eppishausen und Haselbach zugute. Für ein Ersatzfahrzeug bei der Feuerwehr Haselbach plant die Gemeinde 270.000 Euro ein. Der Posten für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Eppishausen nimmt in diesem Jahr 1,5 Millionen Euro ein und im kommenden Jahr noch einmal 2,1 Millionen Euro.
Ein wichtiges Projekt ist die Erweiterung des Kindergartens in Eppishausen. Diese ist bis zum Jahr 2027 mit 50.000 Euro jährlich veranschlagt, hinzu kommen in diesem Jahr noch einmal 50.000 Euro für die Außenanlage des Kindergartens. Der Radweg von Könghausen nach Immelstetten ist im Haushalt mit 850.000 Euro in diesem und im nächsten Jahr veranschlagt. Die Summe wird allerdings nicht von Eppishausen allein getragen. Die anderen beteiligten Gemeinden zahlen anteilig nach Metern ebenfalls etwas, zudem gibt es Zuschüsse vom Land. Für diese und weitere Investitionen hat die Gemeinde eine Kreditermächtigung von 2,3 Millionen Euro vorgesehen.
Der Verwaltungshaushalt umfasst in diesem Jahr ein Gesamtvolumen von rund fünf Millionen Euro. Damit ist es im Vergleich zum Vorjahr um etwa 400.000 Euro gestiegen. Wichtigste Einnahmequellen sind hier die Gewerbe- und die Einkommenssteuer. Der Anteil der Gemeinde an der Einkommenssteuer steigt seit 2019 stetig und belief sich im vergangenen Jahr auf Einnahmen von 1,2 Millionen Euro. Für 2024 plant die Gemeinde mit einem Betrag von 1,25 Millionen Euro. Allerdings rechnet die Gemeinde für 2024 mit einem massiven Einbruch der Gewerbesteuer von 1,2 Millionen auf 800.000 Euro.
Die größten Ausgaben im Verwaltungshaushalt sind im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen. Der größte Posten ist mit 1,5 Millionen Euro der Verwaltungs- und Betriebsaufwand. Hierunter fallen der Unterhalt für Straßen und Gebäude.
Zusätzlich sind die Personalausgaben auf 1,3 Millionen Euro angestiegen. Das ist auf einen neuen Tarifabschluss für die Beschäftigten beim Bund und bei Kommunen zurückzuführen. Hinzu kommt, dass im vergangenen Jahr neue Mitarbeiter beim Bauhof eingestellt und eine neue Leitungsposition geschaffen wurde, in diesem Jahr sollen außerdem neue Mitarbeiter in der Kita eingestellt werden. Die dritte große Ausgabe der Gemeinde betrifft die Kreisumlage, die für 2024 auf 1,2 Millionen Euro festgesetzt wurde.
Für 2024 ist nicht vorgesehen, dass die Gemeinde Gelder aus dem Verwaltungs- dem Vermögenshaushalt zuführt. Stattdessen werden 839.500 Euro aus dem Vermögensdem Verwaltungshaushalt zugeführt. Eigentlich wollte die Gemeinde in diesem Jahr mit 200.000 Euro aus dem Vermögenshaushalt Kredite abbezahlen. Dies ist jedoch nicht möglich. Die Tilgung der Kredite erfolgt deshalb laut Haushaltsplan aus den Rücklagen der Gemeinde.
In diesem Jahr plant Eppishausen, erstmals seit drei Jahren wieder Schulden aufzunehmen. Für dieses Jahr steigt die Pro-Kopf-Verschuldung der 1996 Einwohner auf 1041 Euro. Die Verschuldung wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen, für 2027 rechnet die Gemeinde dann mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 4180 Euro. Für Bürgermeisterin Nieberle folgt daraus, dass die Gemeinde weiterhin sparsam bleiben muss. „Die Pflichtaufgaben und die Kosten im Allgemeinen steigen weiter. Um die Verschuldung werden wir nicht drumherum kommen“, sagt sie.