Mittelschwaebische Nachrichten
Erneute Diskussion um Balzhausens neues Feuerwehrhaus
Eigentlich ist der Bau eine längst beschlossene Sache. Herbert Wieser kritisiert das Gerätehaus jedoch als überdimensioniert
Balzhausen Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung kam es hauptsächlich wegen der Konzipierung des geplanten Unterrichtsraumes im Feuerwehrhaus erneut zu einer langen Diskussion im Gremium. Gemeinderat Herbert Wieser kritisierte das Volumen der Baumaßnahme, die seiner Meinung nach überdimensioniert und nicht der Einwohnerzahl angepasst sei. „Wenn ich allein nur an die Heizkosten denke, kann ich aus finanzieller Verantwortung gegenüber den Bürgern dem Bau nicht zustimmen.“
Der Neubau einer Fahrzeughalle mit Verbindungstrakt und Freianlagen für die Freiwillige Feuerwehr einschließlich Bauhof und Containerstation sind längst beschlossene Sache. Wie Bürgermeister Daniel Mayer bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates einleitend erwähnte, liegen inzwischen auch alle Zuschussund Förderbescheide in schriftlichen Form vor, und man könne mit den Ausschreibungen und Vorbereitungen zum Bau beginnen. Es ging eigentlich nur noch um benötigte Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplanes „Am Sattelbogen“, in dem sich die Baumaßnahme befindet. Zulässig seien nur Satteldächer mit einer Neigung zwischen 30 und 38 Grad. Die neue Fahrzeughalle und der Gebäudebereich für den gemeindlichen Bauhof sollen aber mit Pultdach und einer Neigung von 2,5 Grad ausgeführt werden. Der Verbindungsbau erhält zwar ein Satteldach, die Neigung beträgt aber nur 18,5 und 23 Grad. Die für den Kinderspielplatz festgesetzte Fläche wird im südlichen Teil mit Stellplätzen überbaut. Die vorgesehenen Containerstellplätze im Nordbereich sind dort nicht realisierbar. Man werde einen anderen Platz auf demselben Gelände finden.
Als man die Befreiungen beschließen wollte, meldete sich Gemeinderat Wieser zu Wort und brachte Folgendes vor: „Die Größe des neuen Hauses entspricht nicht einer Gemeinde mit 1200 Einwohnern, sondern wäre 3500 Bürgern gerecht. Im Vergleich zu anderen Kommunen ist es zu groß. Allein der 140 Quadratmeter große Schulungsraum für 95 Leute ist total überdimensioniert und nicht wirtschaftlich. Die Unterhaltskosten für die nächsten 50 Jahre sind zu hoch, deshalb werde ich dem Vorhaben nicht zustimmen.“
Wolfgang Neu (CSU/FW) erwiderte: „Wir sollten froh sein, dass wir eine solch rege Feuerwehr haben, die es verdient hat, ein neues Gebäude zu bekommen. Zudem hat Balzhausen ein großes Verkehrsaufkommen und feuergefährdete Betriebe und Landwirte.“Herbert Schäffler (NBL) betonte, dass für die Zukunft gebaut werde und so nicht in den nächsten 50 Jahren erneut unzählige Umbauten und Vergrößerungen vorgenommen werden müssten.
Zweite Bürgermeisterin Adelinde Baur: „Im Vergleich zu anderen Vereinsheimen in der Gemeinde ist die Größe vertretbar, da die Wehr sehr aktiv und vorzeigbar ist. Außerdem ist Balzhausen nicht gerade arm.“„Der Bau ist beschlossene Sache, warum immer wieder unnötige Diskussionen um Details, die im Gesamtkonzept nicht relevant sind?“, stellte Michaela Leinweber resolut fest. Bürgermeister Mayer stellte abschließend klar, dass in den Schulungsraum auch der Bereitschaftsund der Jugendraum integriert seien. Er vertrat bestimmend die Meinung: „Der bestehende Plan ist wirtschaftlich und nützlich. Zudem ist das Konzept mit der Regierung von Schwaben und den Zuschussgebern so abgesprochen.“Den Befreiungen wurde dann mit 8:1 zugestimmt.