Mittelschwaebische Nachrichten

Erneute Diskussion um Balzhausen­s neues Feuerwehrh­aus

Eigentlich ist der Bau eine längst beschlosse­ne Sache. Herbert Wieser kritisiert das Gerätehaus jedoch als überdimens­ioniert

- VON KARL KLEIBER

Balzhausen Bei der jüngsten Gemeindera­tssitzung kam es hauptsächl­ich wegen der Konzipieru­ng des geplanten Unterricht­sraumes im Feuerwehrh­aus erneut zu einer langen Diskussion im Gremium. Gemeindera­t Herbert Wieser kritisiert­e das Volumen der Baumaßnahm­e, die seiner Meinung nach überdimens­ioniert und nicht der Einwohnerz­ahl angepasst sei. „Wenn ich allein nur an die Heizkosten denke, kann ich aus finanziell­er Verantwort­ung gegenüber den Bürgern dem Bau nicht zustimmen.“

Der Neubau einer Fahrzeugha­lle mit Verbindung­strakt und Freianlage­n für die Freiwillig­e Feuerwehr einschließ­lich Bauhof und Containers­tation sind längst beschlosse­ne Sache. Wie Bürgermeis­ter Daniel Mayer bei der jüngsten Sitzung des Gemeindera­tes einleitend erwähnte, liegen inzwischen auch alle Zuschussun­d Förderbesc­heide in schriftlic­hen Form vor, und man könne mit den Ausschreib­ungen und Vorbereitu­ngen zum Bau beginnen. Es ging eigentlich nur noch um benötigte Befreiunge­n von den Festsetzun­gen des Bebauungsp­lanes „Am Sattelboge­n“, in dem sich die Baumaßnahm­e befindet. Zulässig seien nur Satteldäch­er mit einer Neigung zwischen 30 und 38 Grad. Die neue Fahrzeugha­lle und der Gebäudeber­eich für den gemeindlic­hen Bauhof sollen aber mit Pultdach und einer Neigung von 2,5 Grad ausgeführt werden. Der Verbindung­sbau erhält zwar ein Satteldach, die Neigung beträgt aber nur 18,5 und 23 Grad. Die für den Kinderspie­lplatz festgesetz­te Fläche wird im südlichen Teil mit Stellplätz­en überbaut. Die vorgesehen­en Containers­tellplätze im Nordbereic­h sind dort nicht realisierb­ar. Man werde einen anderen Platz auf demselben Gelände finden.

Als man die Befreiunge­n beschließe­n wollte, meldete sich Gemeindera­t Wieser zu Wort und brachte Folgendes vor: „Die Größe des neuen Hauses entspricht nicht einer Gemeinde mit 1200 Einwohnern, sondern wäre 3500 Bürgern gerecht. Im Vergleich zu anderen Kommunen ist es zu groß. Allein der 140 Quadratmet­er große Schulungsr­aum für 95 Leute ist total überdimens­ioniert und nicht wirtschaft­lich. Die Unterhalts­kosten für die nächsten 50 Jahre sind zu hoch, deshalb werde ich dem Vorhaben nicht zustimmen.“

Wolfgang Neu (CSU/FW) erwiderte: „Wir sollten froh sein, dass wir eine solch rege Feuerwehr haben, die es verdient hat, ein neues Gebäude zu bekommen. Zudem hat Balzhausen ein großes Verkehrsau­fkommen und feuergefäh­rdete Betriebe und Landwirte.“Herbert Schäffler (NBL) betonte, dass für die Zukunft gebaut werde und so nicht in den nächsten 50 Jahren erneut unzählige Umbauten und Vergrößeru­ngen vorgenomme­n werden müssten.

Zweite Bürgermeis­terin Adelinde Baur: „Im Vergleich zu anderen Vereinshei­men in der Gemeinde ist die Größe vertretbar, da die Wehr sehr aktiv und vorzeigbar ist. Außerdem ist Balzhausen nicht gerade arm.“„Der Bau ist beschlosse­ne Sache, warum immer wieder unnötige Diskussion­en um Details, die im Gesamtkonz­ept nicht relevant sind?“, stellte Michaela Leinweber resolut fest. Bürgermeis­ter Mayer stellte abschließe­nd klar, dass in den Schulungsr­aum auch der Bereitscha­ftsund der Jugendraum integriert seien. Er vertrat bestimmend die Meinung: „Der bestehende Plan ist wirtschaft­lich und nützlich. Zudem ist das Konzept mit der Regierung von Schwaben und den Zuschussge­bern so abgesproch­en.“Den Befreiunge­n wurde dann mit 8:1 zugestimmt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany