Mittelschwaebische Nachrichten
Steckt die Formel 1 in der Krise?
Früher war selbst die Zukunft besser. Was dem alternden Grantler ein Leitfaden durchs triste Hier und Heute ist, gilt auch für die Formel 1. Als zu Beginn des Jahrtausends Michael Schumacher von einem Weltmeistertitel zum nächsten raste, lagen ihm die Massen zu Füßen. Durchschnittlich zehn Millionen Menschen saßen vor den Fernsehgeräten, wenn die Formel1-Boliden irgendwo auf der Welt stundenlang im Kreis fuhren.
Irgendwann aber war die Ära des Rennfahrers Schumacher vorbei. Seitdem befinden sich die Quoten der Formel 1 hierzulande zwar nicht im Sturzflug, doch aber im steten Sinkflug. Vergangenes Jahr sahen im Durchschnitt 4,2 Millionen Menschen die Rennen. Das ist immer noch ein stattlicher Wert, werden sich Handballer, Basketballer oder Eishockeyspieler denken. Aber der Trend geht in eine Richtung, die den Machern des PS-Spektakels nicht gefallen kann.
Die Formel 1 hat an Attraktivität verloren. Vorne drehen Autos der millionenschweren Konzern-Rennställe ihre Runden, dahinter tummeln sich abgeschlagen die unabhängigen Teams mit deutlich kleineren Budgets. Um dort ein Formel-1-Cockpit zu ergattern ist es deswegen hilfreicher, eine stattliche Mitgift mitzubringen, als Talent. Wenn aber nicht mehr nur die besten Fahrer in der Formel 1 zugange sind, hebt das nicht unbedingt die Akzeptanz bei den Fans. Diesen ist