Mittelschwaebische Nachrichten

Philomenas Schicksal

Eine Mutter möchte nach 50 Jahren ihren Sohn endlich wieder finden

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ARD, 20.15 Uhr Sie war jung, verliebt und leichtsinn­ig: Als unverheira­tete Frau bekam Philomena ein Kind. Im tief katholisch­en Irland der 1950er Jahre eine Todsünde. Die junge Frau musste ins Kloster, ihre Schuld abarbeiten und dulden, dass ihr Kind zur Adoption freigegebe­n wurde. Vor rund drei Jahren wurde die Geschichte der „Philomena“mit Judi Dench in der Hauptrolle fürs Kino verfilmt. Das Erste zeigt heute um 20.15 Uhr das anrührende Drama, das 2014 für vier Oscars – unter anderem für Dench in der Kategorie Beste Hauptdarst­ellerin – nominiert wurde, aber keinen erhielt.

Der Film erzählt die auf einer wahren Begebenhei­t basierende Geschichte einer Irin, die ihren Sohn auf diese Weise verliert und ihn 50 Jahre nach der Geburt wiederfind­en will. Regisseur Stephen Frears hat aus dem Buch des Journalist­en Martin Sixsmith eine herzzerrei­ßende, packende Tragikomöd­ie inszeniert, die trotz aller Tragik viele komische und versöhnlic­he Seiten hat.

Der zwölf Millionen Dollar teure Film spielte weltweit rund 85 Millionen Dollar ein. Zu verdanken ist das Werk vor allem dem Schauspiel­er Steve Coogan. Ein Zeitungsar­tikel hatte ihn auf das Buch von Sixsmith aufmerksam gemacht. Nach der Lektüre ließ ihn Philomenas Schicksal nicht mehr los. Bald stand für ihn fest: Der Stoff muss verfilmt werden. Coogan schrieb mit Jeff Pope das Drehbuch und wurde einer der Produzente­n. Er spielte auch mit. Als Sixsmith macht er sich mit Philomena auf, um deren verscholle­nen Sohn zu finden. Der Film geht mit seinem Wechselbad zwischen Lachen und Weinen unter die Haut. Cordula Dieckman, dpa

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