Mittelschwaebische Nachrichten

Was passiert hinter den Kulissen?

Im Augsburger Zoo wohnen einige Tiere in besonderen Gehegen

- VON CAROLIN OEFNER

„Hinter den Kulissen“– hast du diesen Ausdruck schon einmal gehört? Damit meint man Dinge, die nicht in der Öffentlich­keit sind oder passieren. Sie sind sozusagen versteckt. Passend dafür ist zum Beispiel ein Theater: Die Zuschauer sehen nur auf die Bühne. Was dahinter, also hinter den Kulissen, abläuft, bemerken sie nicht. Das gibt es aber nicht nur am Theater, sondern etwa auch im Zoo.

Eigentlich passiert im Augsburger Zoo viel hinter den Kulissen. Meist sehen die Besucher ja zum Beispiel die Innengeheg­e nicht oder wie die Tierpflege­r die Tiere füttern. Der Begriff steht im Zoo aber auch für Tiergehege, die nur drinnen sind – und zwar nicht in Tierhäuser­n, die manchmal ja geöffnet sind.

Kurator Thomas Lipp zeigt Capito ein Beispiel. Ein schmaler Weg führt zu einem Gebäude hinter der Vogelvolie­re, also dem Freiflug-Gehege der Vögel. Dort liegen mehrere kleine Freiluft-Gehege. In jedem piepsen junge Vögel. „Die jungen Tiere werden an andere Zoos abgegeben“, erklärt Lipp. „Weil es schwer wäre, sie zu fangen, wenn es so weit ist, wohnen sie so lange hier.“Und wenn sie dann alt genug sind, ziehen sie in einen anderen Zoo um – wie wir das in der vergangene­n Folge erklärt haben.

Das gilt aber auch für andere Tiere, zum Beispiel für ein einjährige­s Seehund-Junges. Wenn ein junges Säugetier ein bestimmtes Alter erreicht hat, dass es selbst Junge bekommen könnte, muss es von den anderen Tieren getrennt werden. Sonst könnte es ja eine Inzucht geben. Meistens zieht es ja dann in einen anderen Zoo um. Doch bis das so weit ist, muss es kurze Zeit in einem anderen Gehege untergebra­cht werden, das die Besucher meistens nicht sehen.

Doch nicht nur Tiere, die den Zoo verlassen, wohnen kurze Zeit hinter den Kulissen. Auch Tiere, die neu ankommen, werden erst einmal einzeln untergebra­cht. Zum einen müssen Tierpflege­r und Tierarzt ganz sicher sein, dass das Tier gesund ist. Zum anderen wollen die Tierpflege­r das neue Tier natürlich genau kennenlern­en und Vertrauen zueinander aufbauen. Und das geht am besten, wenn es noch nicht mit anderen Tieren zu tun hat. Bei den Seehunden muss das Tier zum Beispiel auch erst mal die Kommandos lernen, das Maul zu öffnen, falls mal ein Arzt reinschaue­n muss. Das kannst du im Zoo beobachten, die Pfleger üben das mit Fischen.

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Foto: Oefner Thomas Lipp muss viel planen, wenn Tiere kommen und gehen.

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