Mittelschwaebische Nachrichten
Mehr als alte Steine
Den Krater im Ries entdecken
Der Meteorit, der auf die Erde zurast, hat einen Durchmesser von etwa einem Kilometer. Die Wucht des Aufpralls schlägt zunächst einen mehr als vier Kilometer tiefen Krater. Die Kräfte sind so groß, dass der Boden, fast wie ein Trampolin, zurückfedert.
Das war vor 14,5 Millionen Jahren, doch die Auswirkungen dieses Einschlags sind noch immer sichtbar. Das Nördlinger Ries ist der am besten erhaltene Meteoritenkrater Europas. Heute beträgt der Durchmesser 25 Kilometer, der Kraterrand ist bis zu 150 Meter hoch. Eine Vielzahl an Aussichtspunkten bietet einen guten Blick in das Becken, zum Beispiel die Nördlinger Marienhöhe oder der Wennenberg bei Alerheim. Nicht nur Geologen kommen im Ries auf ihre Kosten. Die Gesteinsschichten, die überall sonst einen sicheren Blick in die Erdgeschichte bieten, stehen im Ries kopf. Bei dem Einschlag wurden sie praktisch umgedreht. Im Erlebnisgeotop Lindle ist das besonders gut sichtbar. In dem ehemaligen Steinbruchgelände südwestlich von Nördlingen erhalten Besucher auf einem 3,3 Kilometer langen Lehrpfad einen Einblick in die Geschichte des Ries. Man kann dort Fossilien oder den berühmten Suevit-Stein finden. Dass Suevit durch Meteoriteneinschläge entsteht, wurde erstmals im Ries nachgewiesen. Der Name stammt vom lateinischen „sueva“(zu Deutsch Schwaben), wird aber weltweit für diese Gesteinsart verwendet.
Flyer zu weiteren Geotopen und Führungen im Ries gibt es unter geopark-ries.de zum kostenfreien Download. Unter bayerisch-schwaben.de kann die ebenfalls kostenfreie Lauschtour „Durch den Rieskrater“heruntergeladen werden. Die App funktioniert wie ein Audioguide und führt Touristen zu den wichtigsten Punkten im Geopark.
Eine gute Möglichkeit, die Region kennenzulernen, bietet das umfangreiche Netz an Rad- und Wanderwegen. Von leicht bis anspruchsvoll ist für Familien und passionierte Sportler etwas dabei. (frawo) In unserer Rubrik „Zimmer-Service“stellen wir Hotels, Pensionen und Ferienhäuser vor, die unsere Redaktionsmitglieder und Mitarbeiter ausprobiert haben und bemerkenswert fanden.