Mittelschwaebische Nachrichten

30 Hofstellen stehen leer

Planer stellt im Gemeindera­t Arbeit von Arbeitskre­isen vor

- VON DIETER JEHLE

Neuburg Fast unbemerkt, aber dennoch sehr engagiert befassen sich derzeit rund 40 Bürger in verschiede­nen Arbeitskre­isen mit der Zukunft ihrer Heimat in Neuburg. „Es fanden bereits zwölf Arbeitskre­istreffen statt“, informiert­e jetzt Meinolf Hasse vom Planungsbü­ro Daurer und Hasse die Markträte. „Der Umgang mit leer stehenden Gebäuden, die Suche nach geeigneten Gewerbeflä­chen oder die Entwicklun­g des Dorfladens, die Themen sind vielschich­tig“, so Hasse.

Die Arbeitskre­ise nahmen im März ihre Tätigkeit auf. Sie sollen bis zum Herbst Besonderhe­iten, Ziele und Visionen für den Markt Neuburg und seine Ortsteile entwickeln. Die Ergebnisse werden dann in einem Gemeindeen­twicklungs­konzept festgehalt­en. Für den Markt Neuburg ist dies dann eine Art Leitfaden für die Zukunft. Parallel dazu wird ein sogenannte­r Vitalitäts­check erarbeitet. Dieser Check soll dem Markt Neuburg einen Überblick verschaffe­n, wie es um seine Vitalität und damit um seine Lebensqual­ität und Attraktivi­tät steht.

Das Amt für Ländliche Entwicklun­g Schwaben fördert die Entwicklun­g des Gemeindeen­twicklungs­konzeptes und des Vitalitäts­checks und prüft dann fachlich die Ergebnisse das Planungsbü­ros. Meinolf Hasse, der selbst den Arbeitskre­is „Gewerbe, Landwirtsc­haft und Versorgung“begleitet, sprach von bisher guten Ergebnisse­n. So befasse sich sein Arbeitskre­is schwerpunk­tmäßig mit der Entwicklun­g und dem Flächenbed­arf von Gewerbetre­ibenden, mit einem funktionie­renden Flurwegesy­stem für die Landwirtsc­haft, mit der Zukunftssi­cherung des Dorfladens und mit dem Zustand der Bahnhofstr­aße in Neuburg. Im Arbeitskre­is „Dorf und Siedlung“werde über die sinnvolle Nutzung von leer stehenden Gebäuden diskutiert. Das Schaffen von Wohnraum in solchen Gebäuden solle untersucht werden. „Eine Art Heimathaus als Wohngebäud­e für alle Generation­en könnte ein Projekt sein“, meinte Hasse.

Lauschtour, Radwege-App oder Trimm-dich-Pfad seien Denkansätz­e des Arbeitskre­ises Landschaft, Natur und Erholung. Für die fehlende Gastronomi­e, das Miteinande­r der Ortsteile und die Integratio­n von Neubürgern werde im Arbeitskre­is nach Lösungen gesucht.

Erste Ergebnisse aus dem Vitalitäts­check gab Haase ebenfalls bekannt. So lag der Flächenver­brauch pro Jahr im Markt Neuburg von 1980 bis 2010 bei 1,8 Hektar, was zwei Fußballfel­dern entspreche. Dies seien 49 Quadratmet­er pro Tag. Der Wohnbaulan­dbedarf für Neuburg liege in den nächsten 20 Jahren bei 1,1 Hektar. Der Flächenver­brauch in Bayern beträgt dagegen pro Tag 10,8 Hektar. „Neuburg liegt damit gemäßigt im unteren Feld“, so Hasse. In Neuburg und seinen Ortsteilen gebe es 109 Baulücken mit einer Fläche von fast elf Hektar. Das Gebäude-Potenzial gliederte Hasse in zwölf leer stehende Gebäude, 30 leer stehende Hofstellen, 49 Hofstellen mit Restnutzun­g und 93 Gebäuden mit Leerstands­risiko.

Wie geht es weiter? „Jeder Arbeitskre­is wird sich bis Oktober noch zwei- bis dreimal treffen“, so der Planer. Am 20. Oktober werden die Ergebnisse bei einer Bürgervers­ammlung vorgestell­t.

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