Mittelschwaebische Nachrichten

Betrifft: Ostrenten

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Zu „Kleine und große Probleme der Rente“(Seite 1) vom 29. Juli: Gebetsmühl­enartig wird in den Medien seit Jahren wiederholt, dass das Rentennive­au in Ostdeutsch­land niedriger sei und damit die aus DDR-Zeiten errechnete­n Renten weniger wert seien als die Renten in Westdeutsc­hland. Verschwieg­en wird hierbei oder ist offensicht­lich vielen Journalist­en auch nicht bekannt, dass alle DDR-Verdienste aus den Jahren bis 1990 auf Westniveau hochgerech­net worden und erst die so errechnete­n fiktiven Verdienste mit den Durchschni­ttsverdien­sten zur Errechnung der sog. „Entgeltpun­kte“verglichen wurden. D. h., im Durchschni­tt wurden die Ostmark-Verdienste mit mehr als dem Faktor „drei“vervielfac­ht. Das war auch einer der Gründe, warum der „aktuelle Rentenwert“, der flexible Faktor in der Rentenform­el, für die DDR-Renten etwas niedriger als der für die Westrenten maßgebende „aktuelle Rentenwert“festgesetz­t wurde. Wenn man weiter berücksich­tigt, dass in den DDR-Zeiten zwangsläuf­ig keine Beiträge in das westdeutsc­he Rentensyst­em geflossen sind, relativier­t sich das Gerede von den „niedrigen Ostrenten“. Rolf Ohse, Lindenberg

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