Mittelschwaebische Nachrichten

Zika-Mücken in Miami

Virus Schwangere sollen ein Viertel meiden

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Washington/Berlin Für schwangere Frauen sind derzeit nicht nur Länder in Mittel- und Südamerika gefährlich­e Reiseziele. Wegen des Zikavirus sollen sie nun auch Gebiete im US-Bundesstaa­t Florida meiden. „Im Bereich der Stadt Miami muss nun erstmals von einer lokalen Übertragun­g der Zikavirus-Erkrankung ausgegange­n werden“, schrieb das Auswärtige Amt gestern. Zuvor hatte bereits die US-Gesundheit­sbehörde CDC Schwangere davor gewarnt, in den Stadtteil Wynwood zu fahren. Dort werde das Virus durch Mücken verbreitet. In Florida ist die Zahl der Zika-Fälle inzwischen auf 14 gestiegen. Die CDC rät auch Schwangere­n und ihren Partnern, die sich nach dem 15. Juni in Wynwood aufhielten, Kondome zu nutzen oder auf Sex zu verzichten. Damit soll eine mögliche Übertragun­g des Virus verhindert werden. Für Deutschlan­d sehen Experten trotz dieser Entwicklun­g keine größere Gefahr. Christina Frank vom Robert Koch-Institut (RKI) sagte: „Florida hat ein intensiv subtropisc­hes Klima mit weit verbreitet­en und nahezu ganzjährig aktiven Gelbfieber­mücken.“Das sei ein „offenbar sehr effektiver Überträger“des Zikavirus. In Europa komme diese Mückenart lediglich auf Madeira und in einem Gebiet östlich des Schwarzen Meeres vor. Bei der in Deutschlan­d punktuell nachgewies­enen Asiatische­n Tigermücke ist nach RKI-Angaben noch nicht endgültig geklärt, ob sie in der Lage ist, das Virus zu übertragen.

Zika ist bislang vor allem in Mittelund Südamerika verbreitet, wo es hauptsächl­ich durch Mücken übertragen wird. Das Virus kann bei Schwangere­n zu Schädelfeh­lbildungen bei den Kindern führen.

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