Mittelschwaebische Nachrichten
Krumbacher Mühlkapelle ist fit für die Zukunft
Die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss. Was als Finale im September geplant ist
Krumbach Die Postkarten, auf denen sie abgebildet ist, lassen sich nicht zählen. Die Mühlkapelle gilt als „inoffizielles Wahrzeichen“Krumbachs, wie Bürgermeister Hubert Fischer wiederholt betont hat. Seit dem Sommer 2015 wird sie umfassend restauriert, die Arbeiten stehen inzwischen kurz vor dem Abschluss. Nach Auskunft von Fischer wird es zum Ende der Renovierung am Freitag, 16. September, ab 19 Uhr eine offizielle Feierstunde geben.
In den kommenden Wochen gehe es jetzt vor allem noch darum, die Außenanlagen (beispielsweise auch die Randsteine) der Kapelle neu zu gestalten. Fischer freut sich über die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung. Dies sei für den Erhalt der Kapelle von großer Bedeutung. Für eine umfassende Renovierung sei es höchste Zeit gewesen: Die Kapelle sei de facto vor einem Zusammenbruch gestanden, blickt der Rathauschef zurück.
Im Juni hatte der bei der Renovierung federführende Architekt Kling den Zustand der Kapelle vor Beginn der Arbeiten in durchaus drastischen Worten geschildert. Demnach war die Krumbacher Mühlkapelle bis zuletzt offenbar eine Art Trümmerschutthaufen, der nur durch einen zementhaltigen Außenputz zusammengehalten wurde. Kling berichtete von klaffenden Rissen und einem Gemäuer, das sich statisch in einem „miserablen Zustand“befand. Die Fachleute seien vom desolaten Zustand der Kapelle überrascht worden. So wurde die Renovierung zu einer richtig „harten Nuss“.
Nach Mitteilung von Bürgermeister Fischer betragen die Baukosten inklusive der Außenanlagen rund 240 000 Euro. Er freut sich, dass Spenden in einer Größenordnung von etwa 100000 Euro eingegangen sind und er rechnet mit weiteren Spenden.
Bei der Bestandsaufnahme vor der Sanierung hat sich laut Architekt Kling herausgestellt, dass bei früheren Sanierungen nicht immer fachgerecht gearbeitet worden sei. So seien etliche breite Risse mit Zementmörtel zugekleistert worden. Die Untersuchungen vor Beginn der Arbeiten hätten ferner ergeben, dass die Sockelzone der Kapelle stark durchfeuchtet war. Der Putz an der Fassade stammte noch aus der Bauzeit um 1830. Er wurde abgetragen, weil er unter anderem vielfach „hohllagig“ist.
Bei der Renovierung spielte dann ein Karbonband eine maßgebliche Rolle. Durch ein Karbonband wird die Kapelle jetzt zusammengehalten. Die Kapelle ist „wie neu, nur besser als bisher“, sagt Fischer.
Der Bürgermeister hob wiederholt hervor, dass die neben der KaKonrad pelle installierten und inzwischen wieder abgebauten Kunststoffkissen zur Temporeduzierung des Verkehrs eindeutig nicht die Ursache für die Schäden an der Kapelle seien. Er freut sich, dass die Menschen aus Krumbach und Umgebung an „ihrer“Kapelle hängen, die durch die vor dem Abschluss stehende Renovierung für die Zukunft fit gemacht werde. Fischer hofft, dass die nächsten 30 bis 40 Jahre keine weiteren Renovierungsarbeiten notwendig sein werden.