Mittelschwaebische Nachrichten
Burgauer Kultursommer wieder ein Erfolg
Besucherzahl etwa wie im Vorjahr. Doch wie soll es in Zukunft weitergehen?
Burgau Die Entscheidung, den Burgauer Kultursommer zur festen Institution zu machen, hat sich offensichtlich gelohnt: Bei der zweiten Auflage kamen in etwa wieder so viele Besucher wie bei der Premiere 2015, sagt Kulturamtsleiter Stefan Siemons im Gespräch mit unserer Zeitung, er geht von 1500 bis 2000 aus. Die genaue Abrechnung folgt erst noch. Er hatte durchaus damit gerechnet, dass der Zuspruch erneut gut sein würde: „Es ist wie beim Weihnachtsmarkt: Wenn das Wetter passt, kommen die Leute auch ohne großartige Werbung, wenn nicht, kann man noch so viel Geld dafür in die Hand nehmen.“
Auch Hermann Skibbe, der die Veranstaltung zusammen mit Brigitte und Frank Hammerschmidt organisiert hat, freut sich über den Zuspruch. Es sei das Ziel gewesen, alles noch eine Nummer größer werden zu lassen, sowohl technisch und künstlerisch als auch medial. Auch sollten ganz unterschiedliche Künstler zusammengebracht werden, und das mit einem Bezug zur Stadt. Das habe fast schon rührend gut funktioniert. Ein Beispiel: „Die weltbesten Klarinettisten spielen mit Burgauer Instrumenten vor den Kunstwerken der Kinder aus der Burgauer Grundschule.“Das Publikum habe das ambitionierte Konzept von der ersten Sekunde an verstanden und goutiert, was wiederum die Künstler begeistert habe.
Drei von vier Abenden seien ausverkauft gewesen, erklärt Kulturamtsleiter Siemons, gerade am Donnerstag mussten demnach noch alle zusätzlich verfügbaren Stühle aufgestellt werden. Lediglich der Freitag schwächelte etwas, mit 250 bis 300 verkauften Karten ist er aber auch damit sehr zufrieden, zumal der Vorverkauf für den Theaterund Jazz-Abend nicht so gut gelaufen sei. Auch ist er froh, dass nach langer Diskussion die Entscheidung fiel, auch am Sonntag im Schlosshof zu spielen – der Wetterbericht hatte schließlich viel Regen vorhergesagt. Nass wurden die Besucher tatsächlich, aber alles in allem war es dann doch trocken genug, um die Atmosphäre des Gebäudes wieder nutzen zu können. Von den Zuschauern habe es nur positive Rückmeldungen gegeben. „Eine Frau meinte, dass sie stolz sei, dass es so etwas wie den Kultursommer in ihrer Heimatstadt gibt“, sagt Siemons. „Da war ich fast zu Tränen gerührt.“
Ob es im nächsten Jahr die Fortsetzung gibt, müsse der Stadtrat entscheiden, schließlich steht 2017 die Großveranstaltung Historisches Fest an. „Es ist Sache des Rates, ob er parallel auch noch einen Kultursommer finanzieren will. Wegen der gestiegenen Kosten für den Hochwasserschutz sind ja alle zum Sparen angehalten.“Skibbe betont aber bereits: „Den dritten Kultursommer machen wir im Frühsommer 2017 – die Reihe zu brechen wäre nicht sehr schlau.“Details soll es Mitte September geben.
Es gibt bei einigen in Burgau auch den Wunsch, das Ganze auszuweiten und nach Möglichkeit auch die Innenstadt einzubeziehen, sagt Siemons. Aber dafür müsste ein neues Konzept her. „Ich bin froh, diese Location mit einem vernünftigen Aufwand bespielen zu können. Um das auszuweiten, wären Kooperationen etwa mit dem Handels- und Gewerbeverein nötig.“Auch müsse erst einmal eine Bilanz zu diesem Jahr gezogen werden. Positiv sei jedenfalls: Kein Anwohner habe sich beschwert, es sei alles friedlich geblieben. Dafür habe es auch von der Polizei ein Lob gegeben.