Mittelschwaebische Nachrichten
Schnee von morgen
Wie sich die Branche auf künftige Winter einstellt
Sonthofen In Zeiten des Klimawandels mit zunehmend schneeärmeren Wintern sollte sich die Tourismusbranche Alternativangebote überlegen. Bei einer Fachtagung zur Zukunft des Wintertourismus der Freien Wähler in Sonthofen unter dem Motto „Schnee von morgen“sprach Werner Vetter vom Oberallgäuer Outdoor-Veranstalter Faszinatour von „Nebenattraktionen“. Diese seien neben dem Naturerlebnis Berg wichtig. Solche „Nebenattraktionen“könnten beispielsweise Hochseil- gärten, Themenwanderwege, Sinnespfade oder Hängebrücken sein – also Attraktionen, die im Sommer wie im Winter genutzt werden können. Die Oberallgäuer Freie-Wähler-Europaabgeordnete Ulrike Müller betonte, im Allgäu könne auch in Zukunft noch Ski gefahren werden. Sie sprach sich im Hinblick auf Erschließungen für Kompromisse aus: „Natur- schutz und Landschaftsnutzung sind kein Widerspruch.“Bis Ende des Jahrhunderts werde sich die Zahl der Tage mit einer geschlossenen Schneedecke in tieferen und mittleren Lagen am bayerischen Alpenrand mehr als halbieren, sagte Klimatologe Christoph Beck von der Universität Augsburg. Gab es beispielsweise um die Jahrhundertwende in Garmisch-Partenkirchen im Winter noch im Schnitt 80 Schneetage, so werden es um 2100 voraussichtlich nur noch 30 sein. Die Temperaturzunahme angesichts des Klimawandels sei im Alpenraum höher als im globalen Mittel.
Diplom-Meteorologe Joachim Schug von Meteogroup prognostizierte, auch in Zukunft könne es immer wieder einmal schneereiche Winter geben, der Trend sei aber eindeutig: „Es geht nach oben mit den Temperaturen.“Bayern