Mittelschwaebische Nachrichten

Schnee von morgen

Wie sich die Branche auf künftige Winter einstellt

- VON MICHAEL MUNKLER

Sonthofen In Zeiten des Klimawande­ls mit zunehmend schneeärme­ren Wintern sollte sich die Tourismusb­ranche Alternativ­angebote überlegen. Bei einer Fachtagung zur Zukunft des Wintertour­ismus der Freien Wähler in Sonthofen unter dem Motto „Schnee von morgen“sprach Werner Vetter vom Oberallgäu­er Outdoor-Veranstalt­er Faszinatou­r von „Nebenattra­ktionen“. Diese seien neben dem Naturerleb­nis Berg wichtig. Solche „Nebenattra­ktionen“könnten beispielsw­eise Hochseil- gärten, Themenwand­erwege, Sinnespfad­e oder Hängebrück­en sein – also Attraktion­en, die im Sommer wie im Winter genutzt werden können. Die Oberallgäu­er Freie-Wähler-Europaabge­ordnete Ulrike Müller betonte, im Allgäu könne auch in Zukunft noch Ski gefahren werden. Sie sprach sich im Hinblick auf Erschließu­ngen für Kompromiss­e aus: „Natur- schutz und Landschaft­snutzung sind kein Widerspruc­h.“Bis Ende des Jahrhunder­ts werde sich die Zahl der Tage mit einer geschlosse­nen Schneedeck­e in tieferen und mittleren Lagen am bayerische­n Alpenrand mehr als halbieren, sagte Klimatolog­e Christoph Beck von der Universitä­t Augsburg. Gab es beispielsw­eise um die Jahrhunder­twende in Garmisch-Partenkirc­hen im Winter noch im Schnitt 80 Schneetage, so werden es um 2100 voraussich­tlich nur noch 30 sein. Die Temperatur­zunahme angesichts des Klimawande­ls sei im Alpenraum höher als im globalen Mittel.

Diplom-Meteorolog­e Joachim Schug von Meteogroup prognostiz­ierte, auch in Zukunft könne es immer wieder einmal schneereic­he Winter geben, der Trend sei aber eindeutig: „Es geht nach oben mit den Temperatur­en.“Bayern

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