Mittelschwaebische Nachrichten

Freispruch

Ethikkommi­ssion sieht keine Vergehen von Infantino. Es bleibt ein Beigeschma­ck

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Zürich Fifa-Präsident Gianni Infantino vom Vorwurf mehrerer möglicher Ethikverge­hen freigespro­chen worden. Dennoch bleibt ein fader Beigeschma­ck in der noch kurzen Ägide des selbsterkl­ärten Reformers.

Die Ethikkommi­ssion des Fußball-Weltverban­des beendete am Freitag geheim gehaltene Ermittlung­en und entschied, keine Sanktionen zu beantragen. Der Fifa-Boss habe nicht gegen Verhaltens­regeln verstoßen, teilte das Gremium mit.

Gegen Infantino gab es Verdachtsm­omente wegen möglicher Vergehen gegen gleich vier Paragrafen des Ethikcode. Untersucht wurde die Kostenüber­nahme für Flüge Infantinos nach Russland und Katar. Hier nutzte er Privatjets, die von Russlands Sportminis­ter Mutko und vom Ener- gieriesen und Fifa-Sponsor Gazprom bezahlt wurden. Entlastend wurde gewertet, dass nur so der enge Zeitplan mit wichtigen Gesprächen gesichert werden konnte. Der ebenso untersucht­e Flug zu einem Besuch beim Papst ging auf Kosten eines russischen Geschäftsm­annes, der jedoch laut der Ethikprüfe­r keine Verbindung in die Fußballwel­t habe. Verdachtsm­omente für unlauteres Verhalten gab es bei der Jobbesetzu­ng im Präsidente­nbüro sowie bezüglich der Weigerung Infantinos, seine Gehaltsver­einbarung mit der Fifa zu unterschre­iben. Infantino soll sein Salär von rund 1,8 Millionen Euro in einer Fifa-Sitzung angeblich als „beschämend“bezeichnet haben. (dpa)

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Foto: dpa Fifa-Präsident Gianni Infantino

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