Mittelschwaebische Nachrichten
Flüchtlinge bleiben in Pfarrheim
Bistum stellt Strafanzeige
Regensburg Trotz Strafanzeige und eingestellter Lebensmittelversorgung ist der Großteil einer Flüchtlingsgruppe auch über das Wochenende im Regensburger Pfarrheim geblieben, bestätigt ein Bistumssprecher. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln wurde am Samstag eingestellt. Ein Notarzt sei aber erreichbar und Sicherheitsleute blieben in dem Gebäude. Der Bayerische Flüchtlingsrat kritisierte, das Bistum habe verboten, dass Helfer den im Pfarrheim verbliebenen Flüchtlingen – darunter seien fünf Kinder und ein sechsmonatiges Baby – Lebensmittel und Getränke bringen: „Dieses Vorgehen der Bistumsleitung ist empörend und stößt auf völliges Unverständnis.“
Am Freitag hatte das Bistum nach Rücksprache mit den Behörden Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs gegen die 25 Asylsuchenden gestellt, die sich seit Juli in dem Pfarrheim aufhielten. Acht Menschen verließen daraufhin die Einrichtung. Anfang Juli hatten die Asylsuchenden zunächst Zuflucht im Regensburger Dom gesucht und dort fast eine Woche ausgeharrt, ehe sie in das Pfarrheim umzogen. Mit ihrer Aktion wollen sie für ein Bleiberecht und gegen die Einstufung von Balkan-Staaten als sichere Herkunftsländer demonstrieren. (dpa)