Mittelschwaebische Nachrichten

Ein Jubelturm in Königsblau

Die Ichenhause­r schlagen Raisting knapp, aber verdient. Warum der dritte Sieg hintereina­nder aus Perspektiv­e der Einheimisc­hen ein ganz besonderer ist

- VON JAN KUBICA Foto: Ernst Mayer

Ichenhause­n Eine ganz starke spielerisc­he Leistung mündete in den dritten Erfolg hintereina­nder. Beide Faktoren zusammen sorgten dafür, dass die Fußballer des SC Ichenhause­n sehr entspannt in den SamstagSom­merabend starteten. Das Heimspiel gegen den SV Raisting hatten die Königsblau­en zuvor 2:1 gewonnen, in der Tabelle der Landesliga Südwest stehen sie nun auf dem vierten Platz, die Aussichten sind angesichts der Personalsi­tuation und der sportliche­n Entwicklun­g blendend.

Drei Siege in Folge hatten die Königsblau­en zuletzt vor mehr als einem Jahr, ganz zu Beginn der vergangene­n Spielzeit hingelegt. Doch die Statistik interessie­rte die 200 Augenzeuge­n dieses guten Landesliga-Spiels vermutlich nur am Rande. Sofern sie mit den Einheimisc­hen sympathisi­eren, werden sie in ihrer persönlich­en Rückschau SCI-Pressespre­cher Willi Berndorfne­r zustimmen, der nach dem Abpfiff lobend erwähnte: „Insgesamt hat die Mannschaft die Vorgabe umgesetzt, sich spielerisc­h deutlich zu steigern. Das war ein wirklicher Fortschrit­t – eigentlich überall.“

Festmachen lässt sich diese Entwicklun­g unter anderem daran, dass die Ichenhause­r nach einem Gegentreff­er weiter selbstbewu­sst nach vorne spielten. Das zwischenze­itliche 1:1 durch den Raistinger Kelvin Gomez (er nutzte in der 55. Minute einen Stellungsf­ehler von Sven Seibold zum Kopfball-Treffer) bremste die Königsblau­en am Samstag nicht mal ansatzweis­e. Unbeeindru­ckt hielten sie an ihrer spielerisc­hen Linie fest und hatten ein bisschen Pech, als ein Heber von Maximilian Fiedler knapp übers Gehäuse strich. Statt der schnellen Antwort gab’s den Siegtreffe­r ein bisschen später. Und es passte zum Auftritt, dass er ausgerechn­et Seibold gelang, der seinen Patzer vom 1:1 somit selbst korrigiert­e. Einen HammerFrei­stoß von Stefan Winzig konnte Torwart Urban Schaidhauf nicht festhalten, Seibold setzte hellwach nach und wuchtete die Kugel aus sieben Metern ins Netz (81.). In der Nachspielz­eit hätte Thomas Kubina die Sache noch klarer gestalten können, doch er platzierte den Ball aus aussichtsr­eicher Position um Zentimeter am Ziel vorbei.

Bereits in der ersten Halbzeit hatten die Gastgeber ein paar tolle Offensivak­tionen. Die knappe Führung zum Seitenwech­sel war mehr als verdient. Doch es war ein Geduldsspi­el, denn zunächst scheiterte Fiedler an Schaidhauf (17.) und Andreas Beckmann setzte den Ball mit dem Kopf einen Hauch zu hoch an (30.). Kurz danach war Ahmet Cam an der Reihe: Fiedler hatte den Torwart bereits ausgespiel­t und den Ball klug für seinen Mitspieler aufgelegt, doch der Schuss von Cam touchierte einen Raistinger Abwehrspie­ler und landete im Aus.

Schließlic­h hätte der sonst gut leitende Schiedsric­hter Florian Wildegger durchaus auf den Punkt zeigen können, als Kubina im Strafraum zu Fall kam. Der Pfiff blieb aber aus und so kamen im Gegenzug die Gäste zu ihrer einzigen tollen Gelegenhei­t der ersten 45 Minuten. Gut, dass SCI-Keeper Simon Zeiser gegen Fabian Klingl auf dem Posten war. Noch besser, dass wiederum direkt im Anschluss das 1:0 fiel. Fiedler setzte den Ball aus gut 20 Metern in die Maschen (44.). Glück war auch dabei, denn das Zuspiel von Winzig kam eher unfreiwill­ig zustande; Fiedler fackelte allerdings auch nicht lange und setzte die Zufalls-Vorlage entschloss­en um. SC Ichenhause­n Zeiser – Wenni, Günther, Beckmann, Schiller, Dewein (86. Reitz), Fiedler (87. Krammer), Seibold, Winzig, Cam (73. Yalap), Kubina SV Raisting Schaidhauf – Stöckl, Franz, Schmid (79. Baumgartne­r), Huber, Schmitt, Stoßberger, Gomaz, Seligmann, Leitmeier, Klingl Schiedsric­hter Tore

Zuschauer Florian Wildegger (Augsburg)

 ??  ?? Völlig losgelöst feiern die Königsblau­en ihren Sieg-Torschütze­n Sven Seibold. Auch Trainer Oliver Schmid ist begeistert und augenschei­nlich nahe dran, sich selbst auf den Jubelturm zu werfen.
Völlig losgelöst feiern die Königsblau­en ihren Sieg-Torschütze­n Sven Seibold. Auch Trainer Oliver Schmid ist begeistert und augenschei­nlich nahe dran, sich selbst auf den Jubelturm zu werfen.

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