Mittelschwaebische Nachrichten

Sonne scheint. Strand schön!

Smartphone hin oder her: Die Postkarte lebt

- VON VERENA MÖRZL

Augsburg Noch eben die Briefmarke darauf pappen und die Postkarte reist als Erste aus dem Sommerurla­ub zurück in die Heimat – zu Freunden, zum Nachbarn, zum Rest der Familie. Eindrücke vom Traumstran­d landen in Echtzeit auf anderen Handys und belegen die schöne Zeit der freien Tage. Das kann eine Postkarte nicht bieten. An ein Aussterben will trotzdem kaum einer denken. Eine Sommerumfr­age im Auftrag des Digitalver­bands Bitkom lässt Nostalgike­r aufatmen. Jeder zweite Urlauber verschickt­e Postkarten parallel zu WhatsApp- oder Facebook-Grüßen. Poetische Vierzeiler landen auf den Karten genau wie folgende Kurzfassun­gen: „Sonne scheint. Strand schön. Essen schmeckt!“Die einen wählen als Motiv lieber einen Strand im Sonnenunte­rgang. Andere bevorzugen einen im Sand panierten Hintern. Nach Angaben der Deutschen Post werden gerade in den Sommermona­ten die meisten Postkarten verschickt. Die Italiener im Deutschlan­d-Urlaub auf der Dritten Seite werden da keine Ausnahme sein. Von den 210 Millionen Karten, welche die Post 2014 befördert hat, wurde knapp ein Drittel allein in den Monaten Juni bis August versendet. Und mit den Postkarten von Ost- und Nordsee, aus Thailand oder der Karibik senden die Deutschen eine wichtige Nachricht mit: Der handgeschr­iebene Gruß lässt sich nicht ersetzen. Stört auch nicht, wenn das Schreiben am letzten Tag im Café erledigt wurde, und die Kaffeetrop­fen sich ins Papier gesaugt haben. (mit dpa)

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