Mittelschwaebische Nachrichten

Bürgermeis­ter lehnt Rücktritt ab

Der Stadtrat soll vielmehr unabhängig­e Prüfer mit der Sache betrauen

- VON MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Die Mehrheit des Stadtrats von Bad Wörishofen fordert den Rücktritt von Bürgermeis­ter Paul Gruschka (Freie Wähler). Doch Gruschka denkt nicht daran, sich diesem Druck zu beugen. Für einen Rücktritt gebe es keinen Anlass, teilte Gruschka gestern mit. Er nimmt seinerseit­s den Stadtrat in die Pflicht. „Der Stadtrat würde mich überzeugen, wenn er den Bayerische­n Kommunalen Prüfungsve­r- band beauftrage­n würde, den Gesamtkomp­lex Therme aufzuarbei­ten und dem Gremium vorzulegen“, sagt Gruschka. „Wer das scheut, der scheut die Wahrheit.“

CSU, SPD und Grüne werfen Gruschka vor, die Ermittlung­en gegen 22 Ratsmitgli­eder durch die Staatsanwa­ltschaft ausgelöst zu haben. Es ging dabei um den Verdacht der Untreue im Zusammenha­ng mit einem Beschluss zur Höhe des Fremdenver­kehrsbeitr­ags für die Therme. Die Staatsanwa­ltschaft hat diese Ermittlung­en nun eingestell­t, strafbares Handeln sei nicht ersichtlic­h, hieß es. Der Stadtrat hatte in dem Beschluss nur ein Drittel des Beitrags verlangt, den der Bürgermeis­ter gefordert hatte. Beide Seiten stützten sich auf die Aussagen hochkaräti­ger Gutachter.

Über den Umgang mit dem Fremdenver­kehrsbeitr­ag für die Therme streiten Bürgermeis­ter und Stadtrat schon seit zwei Jahren. Auch hier ermittelt die Staatsanwa­ltschaft. Gruschka sagt, er habe das bayerische Innenminis­terium eingeschal­tet um zu prüfen, wie er sich in der Angelegenh­eit rechtmäßig zu verhalten habe. „Wenn zum Nachteil der Stadtkasse ein Beitragspf­lichtiger bevorzugt oder gar geschont wird, wie in der Vergangenh­eit geschehen, muss dies aufgearbei­tet werden“, teilte er mit.

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Paul Gruschka

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