Mittelschwaebische Nachrichten

Debakel statt Medaille für Martin

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Strömen. „Ich mag diese Bedingunge­n eigentlich ganz gerne“, wird die 28-Jährige hinterher erzählen. Sie hält sich während des Rennens an ihre Strategie, fährt die entspreche­nden Wattzahlen. „Ich hatte eigentlich das Gefühl, dass ich hier ein gutes Rennen mache. Unterwegs habe ich dann aber gehört, dass die sehr groß sind.“Demotivier­end war der Rückstand für sie nicht. „Ich habe meinen eigenen Plan durchgezog­en und geschaut, was ich fahren will und was ich fahren kann.“

Die regennasse Fahrbahn ist kein Problem für sie. Natürlich lasse man in den Kurven Vorsicht walten, meint sie. „Aber ich denke nicht, dass ich da besonders viel Zeit verloren habe.“Genau 56,20 Sekunden beträgt der Rückstand auf die 42-jährige Siegerin Kristin ArmZeitabs­tände strong aus den USA (44:26,42 Minuten). „Sie war das Jahr über fast nicht zu sehen, weil sie überwiegen­d Rennen in den USA fuhr. Für mich war sie deshalb eine nur schwer einzuschät­zende Topfavorit­in.“

Brennauer bringt es auf Rang Rio de Janeiro Tony Martin rollte mit aufgerisse­nem Mund über die Ziellinie, dann senkte er schnell den Kopf zu Boden. Kein Gold, keine Medaille, stattdesse­n erlebte der dreimalige Weltmeiste­r ein einziges Debakel. Martin fuhr seinem Kindheitst­raum Olympiasie­g weit abgeschlag­en hinterher und belegte mit über drei Minuten Rückstand einen enttäusche­nden zwölften Platz in seiner Spezialdis­ziplin Einzelzeit­fahren. Dagegen krönte der Schweizer Altmeister Fabian Cancellara kurz vor dem Radsport-Ruhestand seine Karriere mit dem zweiten Gold. Der Schweizer siegte auf dem schweren Parcours in Rio über 54,5 Kilometer vor dem Niederländ­er Tom Dumoulin und wiederholt­e seinen Erfolg von Peking 2008. Auch Topfavorit Chris Froome erlebte eine kleine Enttäuschu­ng und holte nur Bronze. (dpa)

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