Mittelschwaebische Nachrichten
Grün ist das neue Blau
Über Nacht wechselt das Wasser die Farbe. Kein Problem, sagen die Organisatoren
Rio de Janeiro Aus Blau wurde Grün: Im Becken der Wasserspringer hatte sich über Nacht die Wasserfarbe verändert, ohne dass die OlympiaOrganisatoren zunächst einen Grund dafür nennen konnten. In einem Tweet versuchten sie später, das Ganze irgendwie zu relativieren und beruhigend zu wirken. „Leute, bleibt ruhig wegen des Wassers vom Maria Lenk (Aquatics Center). Wir nehmen Qualitätstests vor und es gibt kein Risiko für die Athleten. Wir klären das“, hieß es.
Die Auflösung gab es dann aber aus dem deutschen Lager: Ursache für die Wasserverfärbung war ein Defekt der Umwälzanlage. Das teilte eine Sprecherin des deutschen Olympia-Teams mit. „Es gibt aber keine Probleme mit Bakterien. Die deutschen Springer haben bereits wieder trainiert“, sagte sie. Gestern Abend folgten Meldungen, dass sich nun auch das bis dahin blaue Becken der Wasserballer ebenfalls grün gefärbt habe. Die Ursache dürften die gleiche sein wie im Wasserspringerbecken. Bei den Wasserballern könnte es allerdings Probleme geben, wenn die Spielzüge wegen der Grünfärbung von den Schiedsrichtern über die Unterwasserkameras nicht mehr erkannt werden können.
Zuvor hatte großes Rätselraten geherrscht. Ein Tweet des britischen Turmspringers Tom Daley mit einem Bild zeigte deutlich das grüne Wasser – im Kontrast zum blau strahlenden, nebenan liegenden Becken der Wasserballer. „Hmmm – was ist da passiert“, fragte sich Daley, Bronzemedaillengewinner im Synchronwettbewerb von der Zehn-Meter-Plattform.
„Wir wissen nicht genau, was passiert ist“, sagte Mario Andrada, Sprecher des Organisationskomitees, zunächst. „Wir testen das Wasser jeden Tag mit den gleichen Parametern und die Ergebnisse waren genau so wie bei einem blauen Pool.“Der kanadische Teamchef Mitch Geller vermutete, dass die andere Farbe durch Algen entstanden sei. Das bestätigte Andrada. Ja, auch eine Algenvermehrung sei mit ursächlich für den Farbwechsel. „Und es war auch wegen der Hitze und zu wenig Wind.“
Das fast undurchschaubare Grün bringt auch Handicaps für die Wasserspringer, für die speziell vom Turm eine klare Wasseroberfläche sehr wichtig ist. Nur so können sie „sauber“und ohne Gefährdungspotenzial eintauchen. (dpa)