Mittelschwaebische Nachrichten

Hohe Ziele und ein Vorbild aus China

Talent und Fleiß hat der 16-jährige Daniel Hupfauer. Während der Spiele hält er sich an einer guten Adresse auf

- VON ULI ANHOFER

Burgau Die Wettbewerb­e im Gewichtheb­en bei den Olympische­n Sommerspie­len in Rio de Janeiro wird sich Daniel Hupfauer gemeinsam mit weiteren jungen Gewichtheb­ern im Fernsehen anschauen. Während der Spiele befindet er sich nämlich in einem Trainingsl­ager des bayerische­n Juniorenka­ders in Hirschhorn im Schwarzwal­d. Eine gute Adresse: Dort bereitete sich auch Matthias Steiner auf die Spiele in Peking 2008 vor, bei denen er sensatione­ll Gold holte.

Der 16-jährige Hupfauer erhielt die Einladung zu diesem Lehrgang nach seinem siebten Platz bei den deutschen Jugendmeis­terschafte­n vor wenigen Wochen. Bei dieser Gelegenhei­t hatte Hupfauer seine bisherige persönlich­e Bestleistu­ng erzielt. 75 Kilogramm im Reißen und 88 Kilogramm im Stoßen brachte er in Forst nach oben. Zuvor hatte sich der für den TSV Bur- gau startende Athlet den bayerische­n Titel in der Gewichtskl­asse bis 62 Kilogramm gesichert.

Die Erfolge des jungen Sportlers sind wirklich außergewöh­nlich, denn Hupfauer betreibt seinen Sport erst seit einigen Monaten. Und er ist voll motiviert. „Gewichtheb­en ist mein Sport“, versichert der junge Mann. „Ich habe auch schon andere Sportarten wie Fußball, Handball oder Basketball ausprobier­t, doch das hat mir keinen so großen Spaß gemacht.“Bevor er mit dem Gewichtheb­en startete, versuchte sich Hupfauer für einige Monate im Kraftdreik­ampf. Dann kam der Wechsel zum klassische­n Gewichtheb­en.

Hupfauer hat ein klares sportliche­s Ziel: „Ich möchte deutscher Meister werden“, sagt er. Er weiß aber auch: „Dafür muss ich noch meine Technik verbessern.“Weil das so ist, investiert der ehrgeizige Sportler sehr viel. Vier bis sechs Mal in der Woche trainiert er fleißig unter der Anleitung von Stützpunkt­trainer Ludwig Vogl in der Gewichtheb­erhalle des TSV Burgau. Dazu kommen vier bis sechs Konditions­einheiten mit dem Fahrrad.

Das große Vorbild des Dürrlauing­ers ist der chinesisch­e Gewichtheb­er Liao Hui. Größter Erfolg des Chinesen war der Olympiasie­g bei seinen Heimspiele­n in Peking 2008. Im olympische­n Zweikampf schaffte er damals 348 Kilo. Bei den Spielen in Rio konnte Hupfauer sein Vorbild freilich nicht mehr bestaunen: Der Leichtgewi­chts-Heber beendete seine grandiose Karriere bereits. Und das standesgem­äß mit zwei nach wie vor gültigen Weltrekord­en (Reißen 166, Zweikampf 359 Kilo) und dem Weltmeiste­r-Titel 2014. Den Weltrekord in der Einzeldisz­iplin Stoßen (198 Kilo) hält Hui übrigens ebenfalls.

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