Mittelschwaebische Nachrichten

Keineswegs nur Vorteile

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Zu „Der trickreich­e Herr Gröhe“(Politik) vom 5. August und dem Leserbrief „Betrifft: Sozialkost­en“vom 10. August: Nachdem gerade mal wieder die Privatvers­icherten an den Pranger gestellt werden, möchte ich auf folgende Fakten hinweisen:

1. Zur Finanzieru­ng der sog. „versicheru­ngsfremden Leistungen“erhält die Rentenvers­icherung einen Zuschuss aus Steuermitt­eln (sog. Bundeszusc­huss), der ca. 1/3 ihrer Einnahmen ausmacht, d. h. auch Beamte und Selbststän­dige finanziere­n mit ihren Steuern zu 1/3 die Rentenkass­e mit.

2. Obwohl in der Krankenver­sicherung nur ca. 10 % Privatvers­icherte sind, tragen diese mit ihren Beiträgen ca. 20 % der Kosten des Gesundheit­swesens, d. h. wenn alle Privatvers­icherten in die GKV überführt würden, wären dort die Beiträge noch höher (oder glaubt jemand, Ärzte würden dann auf einmal auf einen Teil ihrer Einkünfte verzichten?). Im Übrigen hat eine private Krankenver­sicherung keineswegs nur Vorteile. Ob man in der PKV oder in der GKV besser fährt, hängt von verschiede­nen Faktoren ab und kann nur im Einzelfall beurteilt werden. Hans Diepold, Burgheim

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