Mittelschwaebische Nachrichten
Schritt in die richtige Richtung
Die klare Mehrheit der Pflegebedürftigen in Bayern wird zu Hause betreut. Es entspricht auch dem Wunsch vieler Menschen, möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben zu können. Viele Angehörige, die sich dort tagein, tagaus um ihre pflegebedürftigen Eltern oder Großeltern kümmern, leisten Großartiges. Gesellschaftliche Anerkennung oder zumindest Verständnis für die zusätzliche Belastung und ihre Folgen finden sie dagegen eher selten.
Deshalb ist es gut, wenn sich Bayerns Gesundheitsministerin nun um mehr Unterstützung und Entlastung für Demenzkranke, Pflegebedürftige und deren Angehörige kümmert. Denn am Anfang der Erkrankung oder Pflegebedürftigkeit herrscht oft große Hilflosigkeit im Umgang mit der neuen Situation. Eine gut organisierte Beratungsstelle kann erste Sicherheit schaffen, Kontakte vermitteln, konkrete Hilfestellungen geben.
Dauert die häusliche Pflegesituation länger an, ist die Belastungsgrenze schnell erreicht. Ob der angekündigte Ausbau von Tagesund Nachtpflege oder von Kuraufenthalten schon reicht, um für echte Entlastung zu sorgen, mag man durchaus infrage stellen. Ein Schritt in die richtige Richtung ist dieses Programm aber allemal.