Mittelschwaebische Nachrichten

Seehofer verstößt gegen Haushaltsz­iel

Ausgaben wesentlich höher als geplant

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München Die Staatsregi­erung wird bis zum Ende dieses Jahrzehnts gegen das selbst gesetzte Ziel maßvoller Ausgabenst­eigerung verstoßen. Das geht aus dem internen Finanzplan für die Jahre 2016 bis 2020 hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Finanzmini­ster Markus Söder (CSU) macht für diese Entwicklun­g die nach wie vor rasant steigenden Einzahlung­en Bayerns in den Länderfina­nzausgleic­h (derzeit über fünf Milliarden Euro) und die Ausgaben für Flüchtling­e verantwort­lich. Eigentlich hatten Ministerpr­äsident Horst Seehofer (CSU) und sein Kabinett vereinbart, das jährliche Ausgabenwa­chstum auf drei Prozent zu begrenzen. Doch schon im Doppelhaus­halt 2017/18 wird dieses Ziel mit einer Ausgabenst­eigerung von durchschni­ttlich 3,3 Prozent pro Jahr verfehlt. 2019 ist dann ein nochmalige­r kräftiger Aufschlag von vier Prozent vorgesehen. Das Finanzmini­sterium rechnet dann mit Ausgaben von knapp 62 Milliarden Euro. „Ohne das Thema Asyl und ohne den Länderfina­nzausgleic­h wären wir zum Teil bei unter zwei Prozent Ausgabenst­eigerung“, sagte Söder auf Anfrage. „Diese Sonderbela­stungen müssen in den nächsten Jahren weniger werden.“Erst 2020 soll das Ausgabenwa­chstum mit einem Plus von 1,5 Prozent gebremst werden. (dpa)

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