Mittelschwaebische Nachrichten

Mustafi kommt nun auch zu Arsenal

Die Klubs der Premier League holen immer mehr deutsche Spieler. Wie ihre Chancen stehen

- VON SEBASTIAN KAPP

London Die englische Premier League wird immer deutscher. Nun steht auch noch Weltmeiste­r Shkodran Mustafi Medienberi­chten zufolge kurz vor dem Wechsel zum FC Arsenal nach London. Der Berater des Abwehrspie­lers vom FC Valencia, Ali Bulut, sagte dem Internetpo­rtal spox.com: „Shkodran und Arsenal sind sich einig. Es müssen sich nur noch die Vereine auf eine Ablösesumm­e verständig­en.“Der Sender Sky Sport News HD berichtete ebenfalls, dass sich Mustafi und die Gunners einig seien.

Bei den Londonern könnte Mustafi seinen Weltmeiste­r-Kollegen Per Mertesacke­r zunächst ersetzen, der wegen einer Knieverlet­zung mehrere Monate ausfällt. Der Zeitung Daily Mail zufolge bietet Arsenal 35 Millionen Euro für den 24 Jahre alten Mustafi. Er war 2009 als Jugendspie­ler vom Hamburger SV zum FC Everton nach England gewechselt. Über Sampdoria Genua (von Januar 2012 bis August 2014) war Mustafi nach Spanien zum FC Valencia gekommen.

Wie Mustafi machen es derzeit viele deutsche Profis und ausländisc­he Bundesliga-Spieler. Die Premierlea­gue zieht immer mehr Talente auf die Insel. Und einige Vereine scheinen sich besonders auf deutsche Spieler spezialisi­ert zu haben.

Mustafis neuer Arbeitgebe­r Arsenal setzt gleich auf mehrere Deutsche. Neben den beiden Weltmeiste­rn Mustafi und Mertesacke­r spielt dort auch Nationalma­nnschaftsk­ollege Mesut Özil, der vor einer Vertragsve­rlängerung steht – falls er nicht den Weg zu seinem Ex-Klub Real Madrid findet. Und auch Olympia-Teilnehmer Serge Gnabry spielt bei den Gunners, wenngleich er zuletzt an West Bromwich Albion verliehen war und noch auf den Durchbruch beim englischen Vizemeiste­r wartet. Aus der Bundesliga stößt zudem der Schweizer Granit Xhaka (Borussia Mönchengla­dbach) zu den Gunners.

Auch Manchester City setzt auf Personal aus Deutschlan­d. Der neue Klub von Ex-Bayern-Coach Pep Guardiola hat Ilkay Gündogan (Dortmund) verpflicht­et. Außerdem kommt Leroy Sané für die – für einen Deutschen – Rekordablö­se von fast 50 Millionen Euro zu den „Citizens“.

Beim FC Liverpool ist bereits der Trainer deutsch. Jürgen Klopp baut die „germanisch­e Kolonie“an der Anfield Road weiter aus. Zu Nationalsp­ieler Emre Can wird sich in der kommenden Saison Torwart Loris Karius (Mainz 05) gesellen. Die designiert­e Nummer 1 brach sich allerdings die Hand und fällt wochenlang aus.

Der Überraschu­ngsmeister Leicester City hat sich ebenfalls in der Bundesrepu­blik umgeschaut. RonRobert Zieler wechselt von Absteiger Hannover 96 zu den „Foxes“– als Ersatztorw­art hinter dem Dänen Schmeichel. Seinen Stammplatz sicher hat hingegen Robert Huth, der als Verteidige­r maßgeblich zur Sensations­meistersch­aft beitrug und nun Champions-League spielen darf. Einen anderen Weg geht Manchester United. Dort hat Trainer Mourinho vor kurzem Bastian Schweinste­iger in die zweite Mannschaft verbannt. Wie lange der ExBayer noch dem Verein die Treue hält, ist offen. Nach dem enttäusche­nden fünften Platz in der Liga greift United tief in die Tasche und holt neben 110-Millionen-Mann Paul Pogba (Juventus Turin) auch Zlatan Ibrahimovi­c (Paris St. Germain). Für Henrik Mkhitaryan (Borussia Dortmund) hat allerdings auch United 42 Millionen Euro an einen Bundesliga­klub überwiesen.

Ganz ohne einen neuen Transfer darf sich der FC Burnley in die Liste der deutsch-englischen Vereine eintragen. Das Team von Rouwen Hennings, der früher bei St. Pauli und Karlsruhe spielte, stieg jüngst in die Premier League auf. Für Jan Kirchhoff von AFC Sunderland wird es darum gehen, sich in die Stammelf zu spielen. Besser steht Philipp Wollscheid bei Stoke City da, der in der vergangene­n Saison auf 31 Einsätze kam. (mit dpa)

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Foto: dpa Der Wechsel von Shkodran Mustafi vom FC Valencia zu Arsenal London steht kurz vor dem Abschluss.

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