Mittelschwaebische Nachrichten

Milchbauer­n erhalten mehr Geld

Hilfen in der Krise

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Berlin Die deutschen Milchbauer­n und andere Landwirte in Not können auf höhere Krisenhilf­en bauen. Die von der Europäisch­en Union (EU) jüngst angekündig­ten 58 Millionen Euro werden aus nationalen Mitteln auf 116 Millionen Euro verdoppelt, wie das Bundesagra­rministeri­um am Montag in Berlin mitteilte. Ressortche­f Christian Schmidt (CSU) sagte: „Unsere neuen Hilfen haben zwei Ziele: Liquidität für die Betriebe und Impulse für eine bessere Mengendisz­iplin am Markt. Wir brauchen weniger Milch für bessere Preise.“Details der Umsetzung würden derzeit noch erarbeitet, ergänzte eine Ministeriu­mssprecher­in. Vielen Höfen macht es finanziell zu schaffen, dass angesichts hoher Mengen auf den Märkten und des russischen Importstop­ps für EU-Agrarwaren die Preise für Milch und andere Produkte seit Monaten im Keller sind.

Die EU hatte Mitte Juli ein zweites, rund 500 Millionen Euro schweres Hilfspaket geschnürt. Es enthält zum einen 150 Millionen Euro für Milcherzeu­ger, die ihre Produktion drosseln: So sollen pro nicht produziert­em Kilogramm Milch 14 Cent gezahlt werden. Die restlichen 350 Millionen Euro gehen an die EUStaaten zur weiteren Verteilung. Der größte Betrag von knapp 58 Millionen Euro geht davon an Deutschlan­d. Auch diese Mittel sollen an eine Mengenredu­zierung oder eine zumindest stabile Produktion geknüpft werden. Ein erstes Hilfspaket von 500 Millionen Euro hatte die EU bereits im vergangene­n September beschlosse­n.

Angesichts ruinöser Milchpreis­e setzen auch in unserer Region immer mehr Bauern auf den Verkauf von Rohmilch direkt an Verbrauche­r. Das Internetpo­rtal „milchautom­aten-direktverm­arkter.de“listet derzeit 244 Standorte in Deutschlan­d auf. Tatsächlic­h dürfte die Zahl dieser Stationen noch weitaus höher sein. (dpa)

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