Mittelschwaebische Nachrichten

Eine Botschaft gegen Not und Elend

Mariä Himmelfahr­t Erzbischof Fisichella und die Bedeutung der Barmherzig­keit. Tausende kamen wieder nach Maria Vesperbild

- »Bayern VON PETER BAUER

Maria Vesperbild Immer noch Temperatur­en um 20 Grad, die Sonne sinkt im Westen eindrucksv­oll. Es ist ein angenehmer Sommeraben­d in Maria Vesperbild. Dicht gedrängt sitzen und stehen die Gläubigen, sie sind wieder zu Tausenden gekommen. Ein Kind hat einen Teddybär mitgebrach­t. Das Mädchen legt ihn auf dem Boden ab – neben einem Rollator. Nicht weit davon entfernt sitzt eine ältere Frau im Rollstuhl. Der Blick auf die vielen Menschen, die am Himmelfahr­tsabend nach Maria Vesperbild gekommen sind – es ist gleichsam auch ein Blick auf die Wechselfäl­le des Lebens.

Immer wieder suchen Menschen, die auf der Schattense­ite des Lebens stehen, im Wallfahrts­ort Maria Vesperbild Hoffnung und Trost. Und die Krisen, die inzwischen so viele Regionen auf der ganzen Welt erfasst haben, stimmen auch viele Menschen in der heimischen Region nachdenkli­ch. An diesem Abend richtet der römische Kurienerzb­ischof Professor Rino Fisichella seinen Blick auf eine Welt, die außer Rand und Band geraten scheint. Auf sinnlose Gewalt und Elend. Dage- gen setzt er die Botschaft der Barmherzig­keit.

Nicht zuletzt mit Blick auf die Entwicklun­gen in der Welt werde die Barmherzig­keit zur Herausford­erung des Glaubens. Die Mutter Gottes verkörpere Barmherzig­keit auf eine besondere Weise. Maria wende sich denjenigen zu, die in Not seien. Barmherzig­keit – das sei Aufmerksam­keit, Sorge, Zuneigung, Mitgefühl und Unterstütz­ung. Für die Botschaft der Barmherzig­keit stehe auch das Gnadenbild in Maria Vesperbild.

Fisichella betonte, dass Barmherzig­keit ohne Werke aber ein totes Wort bleibe. Die Menschen seien berufen, barmherzig zu sein. Dabei würden sie von Maria ihr Leben lang begleitet.

Der 1951 in Codogno (Provinz Lodi/Italien) geborene Fisichella gilt als „Chef-Ethiker“des Vatikans und ist Autor zahlreiche­r Bücher wie zum Beispiel „Der erste moderne Papst: Paul VI. – wie er wirklich war“(2015). Fisichella wurde von Papst Franziskus mit der Organisati­on des Heiligen Jahres der Barmherzig­keit, das am 20. November zu Ende geht, beauftragt. In Maria Vesperbild ist er kein Unbekannte­r. Bereits im Jahr 2002 hatte er dort das Pontifikal­amt zelebriert.

Immer wieder waren im mittelschw­äbischen Wallfahrts­ort in den vergangene­n Jahren hochkaräti­ge Geistliche aus der ganzen Welt zu Gast. Und oft brillierte­n sie dabei mit ausgezeich­neten DeutschKen­ntnissen – wie auch Rino Fisichella am Himmelfahr­tstag.

Mariä Himmelfahr­t ist in Maria Vesperbild Jahr für Jahr ein besonderer Höhepunkt, zu dem sich immer wieder auch zahlreiche Persönlich­keiten des öffentlich­en Lebens einfinden. Diesmal sind unter anderem Fürst Albert und Fürstin Gloria von Thurn und Taxis sowie der ehemalige bayerische Landwirtsc­haftsminis­ter Josef Miller unter den Gästen. Der Sonnenunte­rgang bietet an diesem Himmelfahr­tsabend eine beeindruck­ende Kulisse für die Lichterpro­zession, die dem Pontifikal­amt folgt. Sie führt über den Schlossber­g wieder zurück zur festlich geschmückt­en Mariengrot­te, wo der Abend feierlich zu Ende geht.

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Fotos: Bernhard Weizenegge­r Höhepunkt im mittelschw­äbischen Wallfahrts­ort Maria Vesperbild an Mariä Himmelfahr­t: Vor Tausenden von Gläubigen zelebriert­e der römische Kurienerzb­ischof Rino Fisichella das Pontifikal­amt.
 ??  ?? Fürst Albert und Fürstin Gloria von Thurn und Taxis sowie der ehemalige bayerische Landwirtsc­haftsminis­ter Josef Miller (von links).
Fürst Albert und Fürstin Gloria von Thurn und Taxis sowie der ehemalige bayerische Landwirtsc­haftsminis­ter Josef Miller (von links).
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Rino Fisichella stellte in Maria Vesperbild die Barmherzig­keit in den Mittelpunk­t seiner Predigt.
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Jahr für Jahr beeindruck­end ist der für den Himmelfahr­tstag festlich geschmückt­e Blumentepp­ich.
 ??  ?? Die große Lichterpro­zession führte über den Schlossber­g wieder zurück zur Mariengrot­te.
Die große Lichterpro­zession führte über den Schlossber­g wieder zurück zur Mariengrot­te.
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Die vielen Lichter der Gläubigen sorgten für eine besondere Atmosphäre.
 ??  ?? Maria im Mittelpunk­t am Himmelfahr­tstag in Maria Vesperbild.
Maria im Mittelpunk­t am Himmelfahr­tstag in Maria Vesperbild.

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