Mittelschwaebische Nachrichten
Damit Lehrlinge nicht abspringen
Auszubildende sind so begehrt wie nie. Die Nachfrage nach Lehrlingen übersteigt das Angebot bei Weitem. Im vergangenen Jahr blieben zum Ausbildungsstart allein im Freistaat knapp 11 000 Lehrstellen frei. Geeigneten Nachwuchs zu finden, ist da für viele Firmen nicht leicht. Umso bitterer ist es, wenn der Wunschkandidat nach einigen Monaten plötzlich die Kündigung einreicht.
Dabei ließe sich ein solch abruptes Aus leicht vermeiden. Denn oft sind es falsche Vorstellungen, die Lehrlingen zum Verhängnis werden. Wer aber zuvor ein Praktikum absolviert hat, kennt den Job – und erlebt beim Ausbildungsstart keine böse Überraschung. Ein Berufsberater kann darüber hinaus helfen, Stärken und Schwächen zu analysieren. Denn wer sich morgens schwertut, aus dem Bett zu kommen, wird in einer Bäckerei sicher nicht glücklich.
Allerdings müssen sich auch die Unternehmen anstrengen, wenn sie guten Nachwuchs haben wollen. Der oft karge Lehrlingslohn überzeugt junge Menschen nicht mehr in dem Maße. Wer einen guten Auszubildenden halten will, muss ihm etwas bieten: Weiterbildungen etwa, aber immer öfter auch Fitnesskurse oder ähnliche Anreize. Denn ansonsten kann es sein, dass der Lehrling sich schnell nach einer anderen Stelle umsieht.