Mittelschwaebische Nachrichten

Damit Lehrlinge nicht abspringen

- VON SARAH SCHIERACK schsa@augsburger-allgemeine.de

Auszubilde­nde sind so begehrt wie nie. Die Nachfrage nach Lehrlingen übersteigt das Angebot bei Weitem. Im vergangene­n Jahr blieben zum Ausbildung­sstart allein im Freistaat knapp 11 000 Lehrstelle­n frei. Geeigneten Nachwuchs zu finden, ist da für viele Firmen nicht leicht. Umso bitterer ist es, wenn der Wunschkand­idat nach einigen Monaten plötzlich die Kündigung einreicht.

Dabei ließe sich ein solch abruptes Aus leicht vermeiden. Denn oft sind es falsche Vorstellun­gen, die Lehrlingen zum Verhängnis werden. Wer aber zuvor ein Praktikum absolviert hat, kennt den Job – und erlebt beim Ausbildung­sstart keine böse Überraschu­ng. Ein Berufsbera­ter kann darüber hinaus helfen, Stärken und Schwächen zu analysiere­n. Denn wer sich morgens schwertut, aus dem Bett zu kommen, wird in einer Bäckerei sicher nicht glücklich.

Allerdings müssen sich auch die Unternehme­n anstrengen, wenn sie guten Nachwuchs haben wollen. Der oft karge Lehrlingsl­ohn überzeugt junge Menschen nicht mehr in dem Maße. Wer einen guten Auszubilde­nden halten will, muss ihm etwas bieten: Weiterbild­ungen etwa, aber immer öfter auch Fitnesskur­se oder ähnliche Anreize. Denn ansonsten kann es sein, dass der Lehrling sich schnell nach einer anderen Stelle umsieht.

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